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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 102 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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AldiOn Offline




Beiträge: 983

23.04.2015 13:52
#26 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #23
Zitat von AldiOn im Beitrag #19
Zitat von Paul im Beitrag #18
Ist das eventuell die Strategie

Ich denke nicht, daß hier irgend jemand eine Strategie verfolgt.
Auch hier gilt wieder das Gesetz von Hanlon:

Zitat von Paul im Beitrag #23
Sie mögen recht haben, lieber AldiOn.

Trotzdem ist mir nicht erklärlich, woher die Flüchtlinge die, für ihre Verhältnisse, Riesensumme für die Schlepper aufbringen.
Sie haben offenbar die Vorstellung, daß "die" da alle im Kral leben und rein gar nichts haben. Das war schon in den 70er Jahren als ich als Jugendlicher im Senegal war (die Touristen wurden ziemlich weit rumgekarrt um vorgeblich typische - wohl hergerichtete - Dörfer zu sehen nicht so und das wird heutzutage noch weniger so sein.
Und im 19. Jahrhundert sind ein erheblicher teil überwiegend armer Menschen aus Europa nach Amerika aufgebrochen. Und diese legalen und organisierten Reisen waren vermutlich sogar vergleichsweise noch teurer.

Die Reise nach Europa ist teuer und gefährlich. Es handelt sich aber offensichtlich nicht um Riesensummen. Es ist wohl eher so, daß diejenigen die durchkommen hier "Riesensummen" erwirtschaften und nach Hause zurückschicken können. Es handelt sich also um riskante aber hochprofitable Investitionen. Den "Reisenden" wie den sog. Schleusern ist überhaupt nichts vorzuwerfen und es ist sogar - bei diesen Anreizen - die Frage zu stellen ob es sich überhaupt um Kriminelle handelt. Letztlich handeln DIE vernünftig (im starken Gegensatz zu uns Europäern).

Nehmen Sie es bitte nicht persönlich aber wenn man es auf den Punkt bringen will ist Ihre Sichtweise - ich bitte da mal vorab um Entschuldigung - in dieser Sache doch unzulässig naiv und faktenfremd.
Kaufen Sie sich doch bitte das weiter oben von mir erwähnte Buch.

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Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

23.04.2015 13:57
#27 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #20
Die Sozialschmarotzer sind Gegenstand der Feindseligkeit.
Bitte! Solche vulgären Ausdrücke sind in diesem Forum unzulässig.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

23.04.2015 18:25
#28 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von JeffDavis im Beitrag #21
1. 2014 befanden sich 5 europäische Länder unter den Top Ten der Asylherkunftsländer: Albanien, Kosovo, Bosnien, Serbien und Montenegro. Die liegen alle auf dem nördl Mittelmeerufer. Die Schiffsflüchtlinge sind nur ein Teilproblem.




JeffDavis hat hier einen super-wichtigen Punkt angesprochen:

Die Flüchtlingsproblematik im Mittelmeer ist wichtig, keine Frage. Und sollte auch mit aller Ernsthaftigkeit angegangen werden. Die Lösungs-Ansätze von R.A. wären da sicher sehr vernünftig.

Aber:
Rein quantitativ ist das Asyl-Problem zumindest in Deutschland ganz überwiegend ein Balkan-Problem.

Hierzu einige Zahlen:
(Quelle: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE...publicationFile und http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE...publicationFile )

Lobenswerterweise liefert das Bundesamt wirklich super-aktuelle Daten.
Allerdings Achtung: das sind im folgenden nur die Daten zu Asylanträgen. Nicht erfasst sind also Zuwanderung ohne Asylantrag. Also ein Zuzug mit normaler Aufenthaltserlaubnis. Etwa von EU-Bürgern aus Rumänien, von türkischen Ehefrauen im Zuge des Familiennachzugs, von Amerikanern mit Arbeitserlaubnis, etc. etc.
Ebenso nicht erfasst sind natürlich illegale Einwanderer, die gar nicht erfasst werden und auch nach Einreise keine Asylantrag stellen.

Wichtige Erkenntnisse aus dieser Statistik:

Erstens: Es gibt ein ganz extremes Wachstum der Asyl-Anträge.
Im Januar 2015 waren es knapp 22.000 Anträge. Im März bereits 28.700.
Zum Vergleich: Im März 2013 waren es "nur" 9.800.
Und im gesamten Jahr 2008 nur 28.000.
März 2015 war also mehr als das ganze Jahr 2008. (Allerdings war 2008 auch ein sehr niedriger Wert. Der niedrigste Wert seit 1983 um genau zu sein).
Aber die Zunahme war eben schon sehr dramatisch und Deutschland wurde davon geradezu überrollt.

Zweitens: Es handelt sich ganz, ganz überwiegend um ein Balkan-Problem.
Von den 28.700 Anträgen im März 2015 stammen aus:
- Kosovo 11.100 (im Februar waren das erst 6.900. In den ersten 3 Monaten 2014 nur 1.100. Die Zuwanderung aus dem Kosovo explodiert geradezu).
- Albanien 3.000
- Serbien 1.700
- Mazedonien: 700
- Bosnien 400
BALKAN gesamt: 16.900
zum Vergleich:
Syrien: 4.400
Afghanistan: 900
Irak: 1.000
NORDAFRIKA gesamt: unter 1.000


Interessieren würde mich nun wirklich, was diesen gewaltigen Schub vom Balkan ausgelöst hat.
Über 11.000 Kosovaren in einem Monat! Wenn das so weiter geht, sind das in einem Jahr über 100.000. Und das aus einem Land mit nur 1,8 Mio. Einwohnern!
Wenn man nun noch davon ausgeht, dass überwiegend junge Männer das Land verlassen, dann ist das für das Kosovo eine demographische Katastrophe.
Woher kommt das?
Dass es dem Kosovo wirtschaftlich schlecht geht - und dass dies ein Anreiz für Auswanderung ist - ist sicher richtig. Außerdem hat das Kosovo die jüngste Bevölkerung Europas mit einem extrem hohen Geburtenüberschuss von 1,6 pro 100 Einwohner.
Aber was ist in jüngster Vergangenheit passiert, dass diese wirklich massive Wanderungsbewegung ausgelöst hat, die noch vor einem Jahr kaum spürbar war?

Dennis the Menace Offline




Beiträge: 459

23.04.2015 18:29
#29 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #10
Zitat von AldiOn im Beitrag #9
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4

Das nun stimmt überhaupt nicht. Nach dem Krieg wurden unter viel ungünstigeren Bedingungen immerhin 13 Millionen Vertriebene aufgenommen.


Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4
(die Alternative ist die Beschlagnahme von Wohnraum
Ich fürchte aber, daß die den Umständen geschuldete Solidarität zwischen den rechtgläubigen Syriendeutschen und den rechtgläubigen Senegaldeutschen untereinander wie gegenüber den Verlierern des 3. Weltkriegs erst noch zu erweisen wäre.




Nu ja, mit der "Solidarität" war es 45ff in den Westzonen auch nicht so arg weit her, obwohl man das nach der Papierform eigentlich hätte erwarten müssen.

"Wir sind doch alle Deutsche", oder so ähnlich, wäre sozusagen offiziell zu erwarten gewesen. Tatsächlich war 's schon 'n bissle anders, vielfach auch mehr als 'n bissle, denn Leute aus Pommern, Ostpreußen etc. sahen sich in Köln, Hannover pp überraschenderweise als "Polen", mindestens mal "halbe Polen", wenn nicht gar "Polacken" identifiziert, und dass "Pole" als Beleidigung aufzufassen ist war wiederum allgemein ausgemacht.

Die Konfessionsfrage tat ein Übriges. Mit-den-Flüchtlingskindern-spielen (protestantisch)? Davon wurden den autochthonen lieben Kleinen in traditionell katholischen Gebieten nicht selten mit aller Deutlichkeit abgeraten, solche Geschichten sind mir wohl-bekannt (oral history ). Die Konfessionsfrage war übrigens in vielerlei alltäglichen Zusammenhängen gaaaaaanz wichtig (wird heute, nach ca. 60 Jahren und mehr, retrospektiv allgemein als lachhaft konnotiert). Das könnte doch ein Fingerzeig auf das Christentum/Islam-Ding sein. Warten wir 's mal 60 Jahre oder so ab. Gut, naiver Optimismus und off topic außerdem.

Küchenpsychologisch jedenfalls isset doch janz einfach : Man guckt immer etwas schräg und grimmig, wenn sich noch jemand ins Zugabteil setzen will, zu welchem man selbst - womöglich nicht lange vorher - auch nur dazu gestoßen ist. Das "ja" auf "ist hier noch frei" kommt zumeist eher gequält rüber, gell?

lich
Dennis

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

23.04.2015 20:13
#30 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #28
Wenn man nun noch davon ausgeht, dass überwiegend junge Männer das Land verlassen, dann ist das für das Kosovo eine demographische Katastrophe.

Können wir das? Da wird die Asylstatistik schön brav nach Herkunftsländern aufgeschlüsselt, aber nicht nach Geschlecht, und das in einem Land wo dauernd über irgendeine Frauenquote diskutiert wird. Find ich ehrlich gesagt ein wenig komisch.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

23.04.2015 22:10
#31 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #30
Zitat von Florian im Beitrag #28
Wenn man nun noch davon ausgeht, dass überwiegend junge Männer das Land verlassen, dann ist das für das Kosovo eine demographische Katastrophe.

Können wir das? Da wird die Asylstatistik schön brav nach Herkunftsländern aufgeschlüsselt, aber nicht nach Geschlecht, und das in einem Land wo dauernd über irgendeine Frauenquote diskutiert wird. Find ich ehrlich gesagt ein wenig komisch.



Doch, solche Statistken gibt es auch.
Hier z.B. aus dem Jahr 2013: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE...publicationFile
(ab S. 21)

Danach ist der Männer-Anteil bei den Asylsuchenden 63%.
Die Asylsuchenden sind außerdem sehr jung: 32% sind unter 16 Jahre alt, nur 10% über 40 Jahre.
Gerade in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 bis 30 Jahre) ist der Männer-Anteil außerdem besonders hoch (rund 73% Männer).

Jetzt mal abgesehen vom nicht ausgewogenen Geschlechter-Verhältnis wäre die Demographie der Asylsuchenden also eigentlich aus deutscher Sicht sehr günstig:
viele junge arbeitsfähige, praktisch niemand im Rentenalter.
Und sehr viele sogar noch Kinder und Jugendliche, denen man mit entsprechendem Aufwand also sogar noch eine ordentliche Schulbildung vermitteln könnte.
Dass sich diese Zuwanderung als wirtschaftlicher Aktivposten entpuppt, wird aber aus vielerlei Gründen wohl dennoch nicht passieren.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.551

27.04.2015 00:43
#32 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Roland Tichy, 26.04.2015, "Was bedeuten Millionen von Flüchtlingen für Deutschland? - 7 Irrtümer der Flüchtlingspolitik"

Zitat
Europa kann gar nicht anders, als den Zustrom zu steuern, und das heisst: ihn zu beschränken. Das mag grausam klingen. Aber wer unbegrenzte Einwanderung fordert, sollte sich schon mal dazu äußern, wo die Flüchtlinge wohnen sollen, welche Arbeitsplätze es für sie gibt, oder woher die Sozialleistungen kommen sollen, wer sie leistet und wie die unvermeidlich notwendige Integration organisiert wird. Oder hört die Debatte schon auf, wenn wir neue Slums am Rande der Großstädte einrichten mit faktisch ausgegrenzten Einwanderern, die dann Bürger 2. Klasse sind? Und sind wirklich alle Flüchtlinge lieb im Sinne der grünen Ideologie? Schon jetzt zeigen sich massive Folgen der Nicht-Integration von Jugendlichen aus dem arabischen Kulturraum. Jagd auf Schwule, Angriffe auf Frauen, aggressive Jugendliche, die mit der IS in den Krieg zum Köpfe-Abschlagen ausreisen und es auch für Deutschland ankündigen – solche Nachrichten dürfen ja in Deutschland nicht mehr verbreitet werden, um ja keine rassistischen Untertöne zuzulassen – aber sie sind Folge eines Weltbildes, das nicht dem unserer “Wertegemeinschaft” entspricht, wenn es die denn noch außerhalb des Mainstreams gibt. Die viel beschworene rotgrüne Zivilgesellschaft bleibt dann als allererstes in immer größeren Stadtvierteln auf der Strecke. Auf eine derart massive Einwanderung ist Deutschland nicht vorbereitet, und es gibt kein mir bekanntes Land der Welt, das auch nur auf die Kontrolle so weitgehend verzichtet: Geprüft wird inzwischen nicht einmal mehr, ob Straftäter oder militante Dschihadisten ins Land kommen, schreibt die Berliner Zeitung in dem oben zitierten Bericht weiter. Denn wegen des hohen Arbeitsaufkommens wird auf die obligatorische Anfrage an die Sicherheitsbehörden verzichtet, bevor einem Bewerber die Erlaubnis zur Niederlassung erteilt wird.
...
3. Sind die Deutschen Rassisten?

Es gibt kaum ein Land in Europa, das in den letzten Jahrzehnten derart viele Einwanderer und Flüchtlinge aufgenommen hat wie Deutschland. Bei jedem Zwischenfall kommt dann wieder der Rassismus-Vorwurf. Aber das ist absurd. In Großbritannien, den Niederlanden oder Frankreich gibt es wesentlich härtere und massivere rassistisch motivierte Vorfälle. Und es ist das Recht jeden Bürgers, sich gegen eine derart massive Veränderung der Kultur und des gesellschaftlichen wie staatlichen Lebens auszusprechen, die hier faktisch stattfindet. Dabei ist die Aufnahmebereitschaft nach wie vor überwältigend groß.
Jeder zweite Deutsche will mehr Flüchtlinge in der Bundesrepublik aufnehmen. Das ist eines der Ergebnisse des DeutschlandTrends des ARD-Morgenmagazins. Mit 44 Prozent der Befragten sind aber auch viele Deutsche gegen eine verstärkte Aufnahme.
...
Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich 400.000 Flüchtlinge aufnehmen – so viele Einwohner, wie in Münster oder Bochum leben, oder in Saarbrücken und Potsdam zusammen. Viele wollen, dass wir noch mehr Flüchtlinge aufnehmen. Das klingt gut. Aber wer rettet, muss auch sagen, wie es weitergeht. Genau da werden die Empörten schnell leise. Wie viele Flüchtlinge kann Deutschland wirklich aufnehmen? Antwort: Fehlanzeige. Wie werden sie in Lohn und Wohnung gebracht? Fehlanzeige. Aber wie bringt man Menschen in Arbeit, die nicht deutsch sprechen, keine Berufsausbildung haben oder die nicht nachweisen können, dass sie eigentlich Ärzte oder Ingenieure sind?

Florian Offline



Beiträge: 3.136

27.04.2015 12:01
#33 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #28


Rein quantitativ ist das Asyl-Problem zumindest in Deutschland ganz überwiegend ein Balkan-Problem.



Nachtrag:

Hier noch ein interessanter Link: http://frontex.europa.eu/trends-and-rout...ory-routes-map/
(interaktive Karte von Frontex, der europäischen Behörde zur Verwaltung der Außengrenzen).


Anmerkungen zur Interpretation:

Die Flüchtlingszahlen aus dem Balkan sind auch gesatmteuropäisch die höchsten.
Demnach sind über die verschiedenen Mittelmeer-Routen in Jan-März 2015 rund 25.000 Flüchtlinge gekommen.
Das ist sicher nicht wenig.
Über die "Balkan-Route" waren es hingegen 32.000. Davon allein 23.000 aus dem Kosovo.
Anders als die Medienberichterstattung vermuten lässt, ist die Hauptroute im Mittelmeer übrigens NICHT die Route Nordafrika-Italien (rund 10.000 Flüchtlinge).
Sondern die Route Naher OSten-Ägäis-Griechenland (13.000).
Dass Griechenland unter den Flüchtlingszahlen leidet ist also schon nachvollziehbar.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

27.04.2015 12:09
#34 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #28
Rein quantitativ ist das Asyl-Problem zumindest in Deutschland ganz überwiegend ein Balkan-Problem.

Da bin ich mir nicht sicher.
Denn bei den Balkan-Staaten ist m. W. die Abschiebung etc. relativ leicht, d.h. da greifen zwar viele eine Zeitlang Geld ab, bleiben aber nicht unbedingt. Während fast niemand nach Afrika oder Nahost zurückgeht.

Ich gebe aber zu, daß ich keine Zahlen habe um diesen Eindruck zu belegen.

Zitat
Interessieren würde mich nun wirklich, was diesen gewaltigen Schub vom Balkan ausgelöst hat.


Gab es da nicht rechtliche Änderungen in Bezug auf den Kosovo? Die es nahe legen, eine bereits länger angedachte Migration schleunigst durchzuführen, solange es noch halbwegs geht?
Ich habe da aber nur eine vage Erinnerung.
















[/quote]

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

27.04.2015 12:59
#35 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Ich wollte nur mal erwähnen, dass Deutschland auch viele weitere Wanderungsströme zu bewältigen hatte. Wenn man die Zuwanderung aus der DDR und dem Ostblock dazurechnet, ist ein Viertel der deutschen Bevölkerung zugewandert. Viele Zuwanderungsströme tauchen halt in den offiziellen Statistiken nicht auf. Insgesamt hat Deutschland eine Integrationsleistung vollbracht, die ich kaum einem anderen Staat zutrauen würde.

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Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

27.04.2015 13:12
#36 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #35
Wenn man die Zuwanderung aus der DDR [...] dazurechnet, ...

Das kapiere ich nicht. Wie kann man von der ehem. DDR nach Deutschland einwandern?



A free society is a society where it is safe to be unpopular. - Adlai Stevenson

AldiOn Offline




Beiträge: 983

27.04.2015 16:32
#37 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #36
Zitat von Frank2000 im Beitrag #35
Wenn man die Zuwanderung aus der DDR [...] dazurechnet, ...

Das kapiere ich nicht. Wie kann man von der ehem. DDR nach Deutschland einwandern?
Viele Linke fassen die DDR-Bewohner als Wirtschaftsflüchtlinge auf, während die Leute aus Afrika ja vor dem vom Westen ausgelösten Not und Krieg flüchten.
In die Richtung geht ja auch die Bemerkung von Frank2000 und es fällt schwer es qualifiziert zu bewerten (also: besser nicht).

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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

27.04.2015 21:36
#38 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #36
Zitat von Frank2000 im Beitrag #35
Wenn man die Zuwanderung aus der DDR [...] dazurechnet, ...

Das kapiere ich nicht. Wie kann man von der ehem. DDR nach Deutschland einwandern?


Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann. Unabhängig von dem juristischen Zuwanderungsbegriff gibt es ja noch die Realität.
Millionen Menschen sind aus der DDR in die damalige Bundesrepublik gekommen - mit nichts, als dem Hemd auf dem Leib, mit anderen Schulbiografien, mit teilweise anderen Erfahrungen und Erziehungen. Diese Menschen mussten ja unabhängig von juristischer Sophistik in die Bundesrepublik integriert werden: es mussten Wohnungen bereitgestellt werden, Jobs, es gab Papierkram zu erledigen. Bei den Russlanddeutschen kam sogar noch dazu, dass die teilweise kein Deutsch konnten und in einem System aufgewachsen sind, dass mit unserem nicht gemein hat.

In Summe sind das locker 20 bis 25 Millionen Menschen, die hier aufgenommen wurden und jetzt Teil der Bonner Republik wurden. Diese Integrationsleistung wegzudiskutieren mit dem Hinweis, juristisch hätte kein Einwanderung vorgelegen, ist sachlich unsinnig.

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Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

27.04.2015 21:53
#39 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #38
Millionen Menschen sind aus der DDR in die damalige Bundesrepublik gekommen.

Danke, jetzt habe ich verstanden, daß Sie die Migration vor 1990 meinen. Ich stand auf dem Schlauch und dachte an die Integration der beiden Teilstaaten in die heutige Bundesrepublik - auch das eine beachtliche Leistung, die aber von der anderen wesentlich verschieden ist. Sorry



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adder Offline




Beiträge: 1.073

28.04.2015 06:42
#40 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #38
Zitat von Fluminist im Beitrag #36
Zitat von Frank2000 im Beitrag #35
Wenn man die Zuwanderung aus der DDR [...] dazurechnet, ...

Das kapiere ich nicht. Wie kann man von der ehem. DDR nach Deutschland einwandern?


Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann. Unabhängig von dem juristischen Zuwanderungsbegriff gibt es ja noch die Realität.
Millionen Menschen sind aus der DDR in die damalige Bundesrepublik gekommen - mit nichts, als dem Hemd auf dem Leib, mit anderen Schulbiografien, mit teilweise anderen Erfahrungen und Erziehungen. Diese Menschen mussten ja unabhängig von juristischer Sophistik in die Bundesrepublik integriert werden: es mussten Wohnungen bereitgestellt werden, Jobs, es gab Papierkram zu erledigen. Bei den Russlanddeutschen kam sogar noch dazu, dass die teilweise kein Deutsch konnten und in einem System aufgewachsen sind, dass mit unserem nicht gemein hat.


Das sind aber zwei Paar Schuhe. Die Bürger der DDR waren per Definiton auch Bürger der Bundesrepublik, konnten sich ja jederzeit ihren BRD-Pass abholen. Und sie sprachen Deutsch, waren gut ausgebildet (trotz aller Unterschiede) - und oben drauf gingen ja meist die Leistungswilligen, Freigeister. Die haben soweit ich weiß im Normalfall nach kurzer Zeit Jobs gefunden und sich über die Arbeit integriert - wie z.B. auch die Gastarbeiter aus Spanien und Italien, die ja auch in relativ kurzer Zeit gut integriert waren und deren Kinder und Enkel heute selbstverständlich Deutsche sind.
Die Russlanddeutschen, wegen der mangelnden Sprachbeherrschung schon einmal benachteiligt im Vergleich zu den DDR-Deutschen, haben auch noch den Vorteil der relativ guten Ausbildung. In den ersten Einwanderungswellen kamen auch (nicht nur aus Russland, sondern auch Spätaussiedler aus dem ganzen ehemaligen Ostblock) noch überwiegend Leistungswillige, die auch entsprechend gut integrierbar waren. Das hat sich dann mit den Jahren geändert - und mit der neuen "Willkommenskultur" (siehe unten).

Bei den heutigen Einwanderern haben wir es zwar auch mit für ihre Herkunftsländer gut ausgebildeten Menschen zu tun, die aber keinen familiären Bezug zu Deutschland haben, und auch nicht mehr überwiegend leistungswillig sind. Zudem ist ihre Integration aus verschiedenen Gründen schwieriger als die von Spätaussiedlern oder DDR-Deutschen. Nicht der geringste Grund ist natürlich die Sprache (Russisch ist ja zumindest in den neuen Bundesländern jetzt auch nicht so abwesend gewesen, dass die Russlanddeutschen sich nicht hätten notfalls verständlich machen können), aber auch Ausbildungsniveaus, welche substantiell unterschiedlich von denen in Europa sind (statt nur graduell wie bei denen der DDR-Deutschen). Der massivste Integrationshemm-Grund ist aber die neue "Willkommenskulter":
Statt den Menschen dabei zu helfen, Arbeit zu finden (am besten in den Jobs, die sie auch vorher gemacht haben, aber wenn da nichts frei ist auch anderes) und ihnen Unterstützung (am besten durch Privatinitiativen, zur Not aber auch staatlich) bei der Erlernung der Sprache zu geben, haben wir heute eine 'Kultur' der Unterstützung bei der Nichtintegration und des Steine in den Weg legens bei der Integration. Ist es denn tatsächlich nicht nachvollziehbar, dass Einwanderer sich im Wohlfahrtsstaat einrichten, der ihnen ja alles bringt, was sie benötigen (außer Arbeit), und noch dazu ihnen einredet, dass dieses alles ihnen zusteht? Gleiches gilt auch für nichteingewanderte "Bedürftige". Unser viel zu großer Wohlfahrtsstaat ist letztlich schuld daran, dass sich 'Bedürftigkeitsadel und Einwandererclans' bilden.

Zitat
In Summe sind das locker 20 bis 25 Millionen Menschen, die hier aufgenommen wurden und jetzt Teil der Bonner Republik wurden. Diese Integrationsleistung wegzudiskutieren mit dem Hinweis, juristisch hätte kein Einwanderung vorgelegen, ist sachlich unsinnig.



Das ist richtig. Ich glaube aber, die anderen haben vor allem wegen der auch schon in einem Beitrag beschriebenen Assoziation so reagiert.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.04.2015 07:16
#41 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #38
In Summe sind das locker 20 bis 25 Millionen Menschen, die hier aufgenommen wurden und jetzt Teil der Bonner Republik wurden.
Das sind mehr als die Gesamtbevölkerung der DDR. Quellen?

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

28.04.2015 09:25
#42 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Ich hätte gar keine konkrete Zahl nennen sollen, da Abgrenzung so schwierig ist.
Wer mag, kann sich als Einstieg diesen kurzen Artikel durchlesen:
http://www.berlin-institut.org/fileadmin...eschichte_A.pdf

In Summe ist festzuhalten, dass die Bundesrepublik bis 1989 unfassbare Wanderungsströme verkraftet hat. Flüchtlinge und Vertriebene direkt nach dem Krieg, Flüchtlinge aus der SBZ, Flüchtlinge aus der DDR, Spätaussiedler aus Osteuropa, Asylanten, illegale Einwanderer. Viele von diesen Menschen tauchen in den offiziellen Zuwanderungsstatistiken nicht auf. Mir ging es im Kern um folgenden Punkt:

Behauptet wird, die Deutschland (= die Bundesrepublik Deutschland) hätte nicht "genügend" getan gegen das Elend dieser Welt. Und dann werden irgendwelche Flüchtlingsstatistiken aufgetischt, nach denen irgendwelche afrikanischen Dritte-Welt-Staaten mehr Menschen aufgenommen hätten als wir. Ich argumentiere dagegen, dass diese Statistiken die tatsächliche Integrationsleistung der jungen Bundesrepublik nicht mal annähernd wiedergeben.

Nur ein Beispiel: viele der zugewanderten Deutschen aus der SBZ, der DDR und Osteuropa kamen bettelarm hier an. Trotzdem hat sich die Verteilungskurve des Wohlstands in der Bundesrepublik kaum geändert. Dabei müsste man statistisch vermuten, dass die massenhafte Zuwanderung von sehr armen Menschen die Verteilungskurve ungleicher machen müsste. Wir können also davon ausgehen, dass die Bundesrepublik über verschiedenste Mechanismen (und durch die Tatkraft der Zuwanderer) diese Abermillionen Menschen in Rekordzeit wirtschaftlich integriert hat.

Wie hoch die Zuwanderungsströme jetzt genau waren, überlasse ich gern anderen. Erste Zahlen dazu habe ich ja verlinkt. Mein Argument ist verständlich geworden, hoffe ich.

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Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.551

28.04.2015 09:42
#43 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Ich weiss nicht, ob man die Zahl von 20+ Mio. nehmen kann. Aus der DDR sind zwischen Oktober 1979 und Juni 1989 laut offizieller Statistik 3,8 Mio. Menschen in den Westen gekommen; für die Vertrieben aus den Ostgebieten vorher habe ich im Lauf der letzten 35 Jahre Angaben zwischen 6 und 9 Mio. gesehen. Dazu kommen die integrierten "Gastarbeiter", also die angeworbenen Arbeitskräfte ab den späten 50ern. Das sind aber auch gern einige Millionen. Die Summe wird sich irgendwo zwischen 12-15 Mio. bewegen. Das ist aber in der Größenordnung durchaus vergleichbar.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.551

28.04.2015 09:58
#44 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Spiegel
Die Integrationsleistung, die wir und die Neuankömmlinge leisten müssen, ist immens. Eine derart hohe Zuwanderungsdynamik würden sich zu einem Nettozuzug von 12,5 bis 18,5 Millionen Menschen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts summieren - viel mehr als in den Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg.

Immer weniger dieser Zuwanderer werden aus Europa kommen, weil das Wohlstandsgefälle abnehmen wird und die dortigen demografischen Perspektiven unseren ähnlich sind. Sie werden von dort kommen, wo das Bevölkerungswachstum noch hoch ist: insbesondere aus Afrika südlich der Sahara sowie aus Indien und Pakistan. Weltgegenden, wo die Bevölkerung noch rapide wächst - und wo die Verteilungskämpfe entsprechend hart sind.

Es sind diese Bedingungen, die afrikanische Migranten heute aufs Mittelmeer treiben. In den kommenden Jahrzehnten wird sich Uno-Prognosen zufolge die Bevölkerung in weiten Teilen Afrikas verdoppeln. Viele der Jungen dort werden sich auf der Suche nach einem besseren Leben Richtung Norden aufmachen.

Zuwanderung ist die neue Normalität. Wir sollten das Beste draus machen.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...-a-1030657.html



Zitat von Ulli Kulke, AchGut
Jetzt aber lädt Papst Franziskus zu einer eintägigen Klimakonferenz in den Vatikan, und er will es dort noch einmal betonen: Ein wichtiger Grund für die neuerliche Flüchtlingswelle aus Afrika sei der Klimawandel. Es ist anzunehmen: Wie in Hamburg so wird auch in Rom jede weitere Konkretisierung dieses Zusammenhangs ausbleiben, sie wäre schlicht nicht leistbar.

Aber es reicht ja schon, wenn der Papst Kraft seines Amtes mit einem solchen Argument die Schuld des Westens daran, dass in Afrika niemand mehr leben kann, in den abendlichen Fernsehnachrichten aufbaut.




http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...t_alles_erlaubt

M.a.W.: Der neue Stand ist, daß man sich nicht einmal mehr die Mühe gibt, auch nur den Anschein zu erzeugen, man wolle daran etwas ändern, sich auch nur damit befassen. Das hat man in Europa hinzunehmen. Das sind halt die Klimaflüchtlinge, die man jahrzehntelang herbeiphantasiert hat: und am "Klimawandel" ist der Norden schuld, so wie früher der Kolonialismus für sämtliche Missstände der "dritten Welt". Auch wenn die globalen Temperaturen seit 18 Jahren stillstehen & das nördliche Afrika ergrünt. Rahmenbebindungen, politische Steuerung, dortige Eigenveranwortung? Fehlanzeige.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

28.04.2015 11:35
#45 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Wir werden nicht lange warten müssen, um zu erfahren, daß das Erdbeben in Nepal eine Folge des Klimawandels ist. Genau so wie es bei den Atomkraftgegnern mittlerweile Konsens ist, daß das geborstene AKW den Tsunami erzeugt hat. Wobei: Eigentlich könnte man den Tsunami von 2004 und den "Fukushima-Tsunami" auch auf den Klimwandel schieben. So frech ist aber noch keiner dahergekommen. NOCH

Angeblich sind doch alle die Flüchtlinge vor Not und Verfolgung (oder einfach nur Armut) geflohen. Ist inzwischen sogar den Linken aufgefallen, daß das völliger Uninn ist und sie deshalb den Klimawandel zu Hilfe nehmen?
Das Ergebnis und im Grunde die Argumentation ist gleich: Wir sind schuld und müssen unseren Wohlstand dem Rest der Welt übergeben.

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Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.551

28.04.2015 11:50
#46 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #45
...und den "Fukushima-Tsunami" auch auf den Klimwandel schieben. So frech ist aber noch keiner dahergekommen. NOCH


Guckstu hier... : http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesd...ese-earthquake/

Zitat von James Delingpole, Telegraph, 12 March 2011
Did 'climate change' cause the Japanese earthquake?
No.
But that hasn't stopped one or two unscrupulous environmentalists trying to make the spurious connection. Top prize for shamelessness goes to one Staffan Nilsson, president of an EU offshoot called the European Economic and Social Committee.

The earthquake and tsunami will clearly have a severe impact on the economic and social activities of the region. Some islands affected by climate change have been hit. Has not the time come to demonstrate on solidarity – not least solidarity in combating and adapting to climate change and global warming? Mother Nature has again given us a sign that that is what we need to do.

Here's an environmental blog called Mongabay having a go: (H/T Clownfish)

Could the earthquake that triggered Japan's devastating tsunami be linked to climate change?
While it's unlikely that scientists will be able to provide a definitive answer anytime soon and Japan has long been a hotbed of seismic activity, past research suggests there may indeed be a link between climate change and earthquakes in some parts of the world

...
There are also worrying signs that Japan's tragedy is going to be exploited by greens in much the same way they exploited the BP Oil Spill: as yet another Rahm-Emanuel-style "never let a crisis go to waste" opportunity to promote "renewable energy" (at the expense of energy that actually works: ie nuclear, gas, oil, coal etc)



24h post festum. Kein Wunder, daß ihn der Telegraph kurze Zeit später weggeekelt hat.

... & hier: Huffington Post, 18.3.2010. "Danny Glover: Haiti Earthquake Caused By Global Warming"

& last-not-least hier: "Prof. Claims Global Warming Caused Nepal’s Earthquakes"

Zitat von Daily Caller, 27 April 2015
So not only does global warming cause volcanoes, but it also caused the massive earthquake that rocked Nepal Saturday and killed thousands of people.

“It now appears that there exists a clear relationship between the global warming and earthquakes and other under earth activities,” writes Dr. Vivek Kumar Srivastava, an assistant professor at India’s Kanpur University.

Srivastava argues that when permafrost melts in the Arctic “and associated areas due to the increased global temperature, it is quite likely that the under located areas of the earth are affected due to alteration in the pressure on the earth crust.” He adds that when “water level on the seas and oceans increase due to the increased water quantity caused by the global warming, impact on the inside zones of earth can cause many tremors.”



Endlich einmal ein Beispiel für die Adäquanz von Fachqualifikation & Sprachbeherrschung. Solche Spitzenkräfte werden am PIK händeringend gesucht.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

28.04.2015 14:23
#47 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von adder im Beitrag #40
Der massivste Integrationshemm-Grund ist aber die neue "Willkommenskulter":
Statt den Menschen dabei zu helfen, Arbeit zu finden (am besten in den Jobs, die sie auch vorher gemacht haben, aber wenn da nichts frei ist auch anderes) und ihnen Unterstützung (am besten durch Privatinitiativen, zur Not aber auch staatlich) bei der Erlernung der Sprache zu geben, haben wir heute eine 'Kultur' der Unterstützung bei der Nichtintegration und des Steine in den Weg legens bei der Integration.


Ein massives zusätzliches Integrationshindernis haben wir uns übrigens Anfang 2015 frisch gezimmert: den Mindestlohn.

Das Problem beim Mindestlohn ist, dass er faktisch ein Beschäftigungsverbot ist für jeden, dessen Produktivität bei unter 8,50€/h liegt.
Und das ist eben gerade bei vielen Flüchtlingen der Fall.
Nicht weil sie dumm oder faul wären. (Sind sie vermutlich auch eher nicht. Jemand der es von z.B. Ghana auf dem Land- und Seeweg nach Deutschland schafft, kann nicht auf den Kopf gefallen sein). Sondern weil sie kaum deutsch sprechen und nicht passend qualifiziert sind. Und - nicht zu vergessen - viele der lokalen Sitten und Gebräuche nicht kennen.

Konkret: Ein Gastronomiebetrieb wird einen Flüchtling aus Ghana erst einmal nicht als Kellner einstellen können. Weil der kein Deutsch kann und die Umgangsformen nicht kennt.
Aber als Spüler könnte er eingestellt werden. Und dann wäre auch die übliche "Einwanderer-Karriere" vorstellbar: Zug um Zug lernt man die Sprache und die Gebräuche, lernt Menschen kennen, findet Anschluss und kann sich die Karriereleiter hocharbeiten. Und irgendwann in 20 Jahren hat der ehemalige Flüchtling wenn er clever ist vielleicht sein eigenes ghanaisches Restaurant und seine Kinder machen Abitur.*
Nur: wenn der Spüler 8,50 pro Stunde kostet, wird es halt eng, ob sich das für den Gastronomen noch rechnet.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.551

28.04.2015 15:39
#48 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #47
Ein massives zusätzliches Integrationshindernis haben wir uns übrigens Anfang 2015 frisch gezimmert: den Mindestlohn.


The Local, 9 März 2015, "Denmark's refugee integration has 'failed'"

Zitat von The Local, Dänemark
A decade’s worth of efforts to integrate refugees into the Danish labour market have failed, a new analysis from the Confederation of Danish Employers (Dansk Arbejdsgiverforening - DA) shows.
Berlingske newspaper crunched the numbers from a DA investigation and found that just one out of every four refugees who came to Denmark between 2000-2003 was employed ten years later.

The head of DA said the Danish government has “truly failed” in its efforts to get refugees working.
“It is catastrophic that we are so bad at integrating refugees into the Danish job market. That is not acceptable for our refugees, and as a society we simply cannot afford to let this group be taken care of by public benefits,” Jørn Neergaard Larsen told Berlingske.

Government officials acknowledged the problem, with Employment Minister Henrik Dam Kristensen calling the findings “deeply frightening” and Economy Minister Morten Østergaard saying the figures were “an admission of failure”.
DA’s Larsen placed the lion’s share of blame on municipalities that aren’t good enough at helping refugees into the job market. He told Berlingske that without the local authorities’ guiding hand, refugees too often end up on public benefits instead of in a job.

“It’s deeply troubling that we have the world’s most lucrative cash welfare system. If we made a larger distance between the welfare benefits and low-paying jobs, it would of course be easier for the municipalities to convince the refugees that having a job is better than being an outsider,” he said.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

28.04.2015 17:11
#49 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von adder im Beitrag #40
Zudem ist ihre Integration aus verschiedenen Gründen schwieriger als die von Spätaussiedlern oder DDR-Deutschen. [...] Der massivste Integrationshemm-Grund ist aber die neue "Willkommenskulter".
Das ist ja auch absicht. Die Spätaussiedler, von denen viele auch noch Rußlandmennoniten sind, also einer christlichen Freikirche angehören, waren selbstverständlich CDU-Wähler. SPD und Grüne hielten dagegen, indem sie als Einwanderergruppen diejenigen bevorzugt haben, die als letztes eine Partei wählen würden, die "christlich" heißt. Wenn sich erst eine Art Umma-Partei in Deutschland etabliert hat, die auch offen gegen rot-grüne Themen wie Sexualerziehung stimmt, dann hat sich das mit der "Willkommenskultur" schnell erledigt.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.551

28.04.2015 20:09
#50 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #33
Davon allein 23.000 aus dem Kosovo.


U.a. aus solchen Gründen:

Kronen-Zeitung, 30.1.2015, "Für 30 Euro per Bus zum Asylantrag"

Zitat
"Zahlen Sie 30 Euro, und sie kommen mit 500 Euro zurück" – unter diesem Motto werben Busfirmen im Kosovo derzeit verstärkt für Fahrten nach Österreich. Hintergrund: Reist ein abgelehnter Asylwerber wieder freiwillig aus, erhält er eine finanzielle Starthilfe. Allerdings nicht wie angepriesen 500, sondern "nur" 50 Euro.

1.901 Kosovaren stellten 2014 einen Asylantrag in Österreich – seit Jahresbeginn waren es bereits 535! Und das, obwohl die Chancen auf einen Aufenthaltstitel für Bewohner des als sicher geltenden Balkanstaates gleich null sind. Wohl der Hauptgrund für den aktuellen Ansturm: eine Werbeoffensive kosovarischer Busfirmen.
Geldsegen-Märchen lockt Asylsuchende an
Per Inserate locken sie Kunden mit "lukrativen" 30-Euro-Reisen nach Österreich – angekommen, könne man hier um Asyl ansuchen und sich einfach 500 Euro von den Behörden holen. Gemeint ist die sogenannte Starthilfe, die jeder Asylwerber bekommt, der nach Negativbescheid freiwillig wieder ausreist.
Der "Haken": Man bekommt lediglich 50 Euro. Zieht man also die Kosten für das Busticket ab, bleibt am Ende ein "Gewinn" von 20 Euro. Und da sich dafür wohl niemand die Strapazen antun würde, locken die Firmen eben mit dem Geldsegen-Märchen.

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