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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 60 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

02.05.2016 14:56
#51 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von FTT_2.0 im Beitrag #48
P.S. Die fürstliche Brauerei gehört doch nicht mehr der Familie, oder? Da ist es der Fürstin wohl herzlich egal.

Nicht aus Einnahmegründen, aber sonst legen die schon Wert darauf, überall ihren Stempel draufzuhauen. Vor allem wäre es ja kein Aufwand, da T&T wie auch Hacke-Pschorr (absichtlicher Tippfehler) beide zur Schörghuber Gruppe gehören.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

02.05.2016 15:02
#52 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #49
Bier- und Bratengeschmack ist rein genetisch determiniert.

Aber ja doch!
So ein Schweinsbraten schmeckt komplett anders, wenn das Schwein genetisch eine Gans war.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.05.2016 15:12
#53 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #50
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #47
Das habe ich schon immer bestaunt, lieber R.A., Du brauchst nur sagen: "Richtig." oder "Falsch." und das war's dann. [...]

Die Mathematiker sind nun mal so.

Der Satz des Pythagoras ist richtig, richtig, richtig. Da gibt's nix dran rumzumeckern.

Aber: ohne Beweis geht in der Mathematik gar nichts. Einfach so was ins Blaue zu behaupten, damit kommt man da nicht durch.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

02.05.2016 15:40
#54 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #53
Aber: ohne Beweis geht in der Mathematik gar nichts. Einfach so was ins Blaue zu behaupten, damit kommt man da nicht durch.

Ins Blaue behaupten geht natürlich nicht.
Aber man kann auch ohne Beweis arbeiten und eine Aussage als trivial voraussetzen.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.05.2016 15:44
#55 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #54
Zitat von Fluminist im Beitrag #53
Aber: ohne Beweis geht in der Mathematik gar nichts. Einfach so was ins Blaue zu behaupten, damit kommt man da nicht durch.

Ins Blaue behaupten geht natürlich nicht.
Aber man kann auch ohne Beweis arbeiten und eine Aussage als trivial voraussetzen.

Es steht dann aber, dem mathematischen Ehrenkodex entsprechend, jedem frei, die Aussage anzuzweifeln und einen Beweis zu verlangen. Wer dann nicht liefern kann, steht ziemlich schlecht da.
- Bei der Gelegenheit erweist sich übrigens mitunter, daß das Offensichtliche nicht immer wahr ist.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

02.05.2016 15:47
#56 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #44
Das führt uns zu einer anderen Variante eines bayrischen Reinheitsgebots: In Bayern darf - im Gegensatz zum übrigen Deutschland - im Leberkäse KEINE Leber enthalten sein.
Man könnte ihn deswegen auch Fleischkäse nennen. Aber dann würden die Bayern natürlich glauben, es wäre kein Fleisch drin. Und so eine Schweinerei kämen ihnen nicht auf den Teller.


Ist nicht nur innerdeutsches Problem.

Zitat von BBC News, 17 Nov 2006
A food company has been warned it could face legal action over the name of its Welsh Dragon Sausages. ... The warning letter from Powys council's trading standards department, who analysed the sausages, read: "The public analyst has stated that the name Welsh Dragon Sausage is not sufficiently precise to inform a purchaser of the true nature of the food.

A spokesman for Powys Council said: "[...] I don't think anyone would imagine that dragon meat was being used."



http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/wales/6159630.stm

Bayern, Wales...Das Problem scheint wilde Bergvölker zu betreffen, wohnhaft an der mitternächtlichen Peripherie ihres Sprachbereichs, wo des nachts legendenhafte entrückte Könige weitab von ihren Märchenschlössern um verfallene Burgzinnen wehen. Welchselbe (die Schlösser, nicht die Zinnen oder die Majestätenschemen) einen kulinarischen Nexus zeigen: der eine hatte eine Tafelrunde, der andere ein mechanisches Tischleindeckdich. Denen beiden eine Gestalt im Zusammenhang mit einem See zum Verhängnis wurde (Dr. Gudden & die Lady of the Lake). Hhhm. Fürs alte Griechenland könnte da Kreta stehen (der Königinnensohn der Pasiphäe hielt ja auch Spezialdiät). Gibts da ein mythisches Urmuster? Wo ist der Drittmittelantrag?



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

02.05.2016 20:33
#57 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat
Bayern, Wales...Das Problem scheint wilde Bergvölker zu betreffen, wohnhaft an der mitternächtlichen Peripherie ihres Sprachbereichs, wo des nachts legendenhafte entrückte Könige weitab von ihren Märchenschlössern um verfallene Burgzinnen wehen. Welchselbe (die Schlösser, nicht die Zinnen oder die Majestätenschemen) einen kulinarischen Nexus zeigen: der eine hatte eine Tafelrunde, der andere ein mechanisches Tischleindeckdich. Denen beiden eine Gestalt im Zusammenhang mit einem See zum Verhängnis wurde (Dr. Gudden & die Lady of the Lake). Hhhm. Fürs alte Griechenland könnte da Kreta stehen (der Königinnensohn der Pasiphäe hielt ja auch Spezialdiät). Gibts da ein mythisches Urmuster? Wo ist der Drittmittelantrag?


Ich frage mich ja, ob im höchsten Berg von Wales auch der namengebende Retter wartet...

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

02.05.2016 20:41
#58 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #30
Weiter oben haben ich wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass er von einem "Schweinsbraten" erzählte.
Die immer mehr auch auf bairschen Speisekarten um sich greifende Unsitte "Schweinebraten" hat er vermieden.
So ganz kulinarisch-kulturell unbedarft wird R.A. also wohl kaum sein.

Zitat von R.A., Hervorhebung Petz
Das führt uns zu einer anderen Variante eines bayrischen Reinheitsgebots: In Bayern darf - im Gegensatz zum übrigen Deutschland - im Leberkäse KEINE Leber enthalten sein.


Soviel dazu.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.05.2016 21:00
#59 RE: Majestätsbelobigung - 500 Jahre Reinheitsgebot Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #57
Ich frage mich ja, ob im höchsten Berg von Wales auch der namengebende Retter wartet...

Ich dachte, der schmachtet nach wie vor im russischen Exil und tweetet nur bei passender oder unpassender Gelegenheit seine Weisheiten in die Welt hinaus.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

02.05.2016 21:54
#60 RE: 1886 - 1916 - 1996 - 2016 Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #57
Ich frage mich ja, ob im höchsten Berg von Wales auch der namengebende Retter wartet...


Bei Artus ist es natürlich Avalon & da sitzt reichlich Malory'sche Umformung des mehrsträngigen Stoffs dahinter. Das Motiv des entrückten Machers in Wartestellung ist ja zunächst an Merlin geknüpft & Brocéliande ist eher nicht walisisch. Peter Dickinson hat das 1968 im 1. Band der Changes-Trilogie, "The Weathermonger" mal locker beiseite gelassen: da spielt das englandweite Wettergeschehen (also das einzige, was zählt) verrückt, weil der von der bösen Fei Nimue in Stasis versetzte Hexenmeister nach 14 Jahrhunderten von schlechten Albträumen geplagt wird (von wegen CO2... ). Für den Kini eignet sich das Venus- bzw. Hörselbergmotiv à la Tannhuser natürlich besser*. In diesem Fall wie vom Chronisten Guillaume Apollinaire berichtet:

Zitat von Fayard, Waschzetteltext
"Le Roi-Lune", publié tout d'abord en plaquette, a été repris en 1916 dans "Le Poète assassiné". Le flâneur décourvre, dans une caverne des Alpes bavaroises, le roi Louis II de Bavière cultivant toujours le lunatisme de façon fort honorable pour un dément mort quelque temps auparavant...



http://www.fayard.fr/le-roi-lune-9782910233884

Paßt doch:

Zitat von BR, 15.08.2011
Der Märchenkönig als Mondkönig. - Den Mond sah er als sein Gestirn an: In Hohenschwangau leuchtete ein künstlicher Mond auf sein Bett, und seine Ausfahrten machte er am liebsten nachts bei Mondschein, und zwar im vollen königlichen Ornat aus der Zeit von Louis XIV. ... In der Geschichte „Der Mondkönig” verläuft sich der Erzähler im oberbayerischen Gebirge und trifft unter höchst sonderbaren Umständen in einem unter-irdischen Palast auf Ludwig II., und er sieht ein, „dass die landläufige Meinung der Bayern, die da glaubten, ihr unglücklicher, geistesverwirrter König sei gar nicht in den dunklen Wassern des Starnberger Sees gestorben, richtig ist“.



http://www.br.de/radio/bayern2/bayern/la...winckel106.html

Norbert Klugmann hat übrigens 1996 genau das Motiv für seinen Roman "Neuschwanstein" abgegriffen (& natürlich nicht als Zitat markiert, dieser Guddenbergwerkler). Hhhm: 1886 - 1916 - 1996 - 2016...

Zitat von FAZ, 07.08.1996 Märchenkönigs Meisterplan
"Ludwig ist 1886 nicht gestorben", lautet einer der Schlüsselsätze des Historienkrimis "Neuschwanstein" - und wenigstens diese Pointe darf hier verraten werden, denn sie ist auf dem Klappentext abgedruckt. Ludwig also wurde damals nur von treuen Verehrern entführt, ein Scheinbegräbnis fand statt, und der König konnte noch ein paar Jahre wie in der Kyffhäusersage, in einem Palast im Berginneren versteckt, sein bayerisches Märchenland weiterregieren und gar mit einer schönen Försterstochter die Dynastie fortzeugen, bis ihn ein profaner Schlangenbiß dahinraffte.




PS. Diese *Theatralik ist eben nicht dazugedichtet, sondern vom Vorbild abgeschaut.

Zitat
In späteren Jahren genießt der König außerdem die farbigen Beleuchtungen in der »Blauen Grotte« bei Schloß Linderhof, die er sich als eine Mischung aus der Capri-Grotte und dem Venusberg Tannhäusers bauen und mit einem künstlichen See ausstatten läßt. Luise von Kobell berichtet: ... hernach bestieg er mit einem Lakai einen vergoldeten und versilberten Kahn in Form einer Muschel und ließ sich auf dem durch einen unterseeischen Apparat bewegten Wasser herumrudern. Unterdessen hatten sich der Reihe nach die fünf farbigen Beleuchtungen abzulösen, jeder waren zehn Minuten zugemessen, damit der König den Anblick genügend genießen konnte. Phantastisch schimmerten Wellen, Felsenriffe, Schwäne, Rosen, das Muschelfahrzeug und der dahingleitende Märchenkönig.



http://www.koenig-ludwig.org/index.php?o...chten&Itemid=59

Obschon einem angesichts solcher Passagen

Zitat
Am 4. Juli 1865 schreibt Ludwig an Kabinettssekretär Pfistermeister: Hier [in Hohenschwangau] habe ich gegenwärtig die herrlichsten Naturschauspiele und Lichteffekte und brauche keine künstlichen. Letztere wünsche ich am Sonnabende von 6 Uhr abends an mir vorgeführt zu sehen, und zwar Sonnenauf-und -Untergang, Mondschein, Regenbogen, elektrisches Licht, Donner, Blitz, Wind- und Wasserrausch-Maschine.



wieder mal so richtig auffällt, wie sehr das an die Huysman'schen Décadence- & Artifizialitäts-Inszenierungen eines Des Esseintes in À rebours erinnert. "Dekadenter Wagnerismus" ist ja als Deutungsmuster nix Neues, aber die Wucht der vollen Dröhnung verdrängt man doch gern. Was hätte S.M. herrlich ins Hollywood der 20er & 30er Jahre gepasst. Die Tonsprache seines Lieblingskomponisten hat in dem Metier ja stilprägend gewirkt, bis heute & eine ganz eigene Traditionslinie der akustischen Tapete zur Erhöhung des Pathos-mit-Quast gestiftet, bis hin zu Hans Zimmer.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.05.2016 23:13
#61 RE: 1886 - 1916 - 1996 - 2016 Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #60
Paßt doch:

Zitat von BR, 15.08.2011
Der Märchenkönig als Mondkönig. - Den Mond sah er als sein Gestirn an: In Hohenschwangau leuchtete ein künstlicher Mond auf sein Bett, und seine Ausfahrten machte er am liebsten nachts bei Mondschein, und zwar im vollen königlichen Ornat aus der Zeit von Louis XIV. ... In der Geschichte „Der Mondkönig” verläuft sich der Erzähler im oberbayerischen Gebirge und trifft unter höchst sonderbaren Umständen in einem unter-irdischen Palast auf Ludwig II., und er sieht ein, „dass die landläufige Meinung der Bayern, die da glaubten, ihr unglücklicher, geistesverwirrter König sei gar nicht in den dunklen Wassern des Starnberger Sees gestorben, richtig ist“.


Oder kurzgefaßt so.

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