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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 1.624 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Llarian Offline



Beiträge: 6.899

16.06.2017 01:35
Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Nach Ghostbusterinnen jetzt eine Rezension zu einer Reportrage.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.989

16.06.2017 10:18
#2 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat von Eine kleine Filmrezension für einen nicht hilfreichen Film
Arte hat mit einem Punkt recht: Das Thema wurde verfehlt. Jedenfalls wenn man den Blickpunkt zentral auf Antisemitismus in Europa legen möchte.


Dem stimme ich definitiv nicht zu. Den Antisemitismus europäischer Eliten, der als Israelkritik daherkommt, kann man nur mit dem Blick auf den Nahen Osten und was dort geschieht entlarven.

Was von rechten, linken und bürgerlichen Aktivisten bis hin zu solchen Organisationen wie "Brot und die Welt" an Antisemitismus gelebt wird, reden sich viele (und da kenne ich selbst einige davon) als berechtigte Kritik schön, weil sie den Blick auf die Wirklichkeit verweigern. Diese Wirklichkeit liegt aber eben zu großen Teilen auch im Nahen Osten. Ein Blick dort hin wirkt daher (bei nicht zementierten Ideologen) u.U. Wunder und genau deswegen gefällt denjenigen die ihren "modernen Antisemitismus" vielmehr für ein aufgklärtes Weltbild halten, der Blick dahin nicht.

Viele Menschen scheinen unter Antisemitismus eine Art Rassismus zu verstehe und zwar in dem Sinne, dass er einer irrationalen Vorstellung entspringt. Daher sind sie nicht in der Lage Antisemitismus zu erkennen, der "lediglich" als das "Gerücht über die Juden" daherkommt, welches man allerdings für faktisch belegt hält. Da hilft meines Ermessens nur die Fakten anschauen und die liegen nun mal zuhauf im Nahen Osten.

Der Film ist meines Ermessens genau deswegen so herrausragend, weil er den Rückzugsraum abschneidet in dem man das "Gerücht über die Juden" als faktische Wahrheit uminterpretieren kann und genau dieses uminterpretieren ist der Nährboden eines recht weit verbreiten, latenten Antisemitismus. Kein "aggressiver Antisemitismus" aber einer der Verständnis für ebensolchen aufbringt und meines erachtens integraler Bestandteil moderner linker Weltanschauung ist. Damit wäre auch erklärt, warum der ÖRR diesen Film zu scheuen scheint wie der Teufel das Weihwasser.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

16.06.2017 10:22
#3 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Ich hätte den Film nie gesehen, wenn er einfach wie geplant gesendet worden wäre. So wird es sicher Einigen gegangen sein. Letztlich hat sich ARTE selbst ein Bein gestellt.

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 342

16.06.2017 10:38
#4 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Als zusätzliche Diskussionsgrundlage hier eine Stellungnahme der Filmmacher.

In den Kommentaren zu dieser Stellungnahme findet man wieder einige interessante Links, z.B. diesen hier zur Zeit. Wenn man es schafft, seinen Würgereiz beim Lesen der Kommentare dazu lang genug zu unterdrücken, sieht man, dass viele Kommentatoren dieser Gegenmeinungen lupenreine Antisemiten sind und damit im Endeffekt viele Aussagen des Films wahrscheinlich unbewusst bestätigen.

Political Correctness ist nichts anderes als betreutes Denken.

nocheiner ( gelöscht )
Beiträge:

16.06.2017 18:48
#5 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #2
Was von rechten, linken und bürgerlichen Aktivisten bis hin zu solchen Organisationen wie "Brot und die Welt" an Antisemitismus gelebt wird, reden sich viele (und da kenne ich selbst einige davon) als berechtigte Kritik schön, weil sie den Blick auf die Wirklichkeit verweigern.

Es ist schon bemerkenswert. Überall auf der Welt gibt es kleinere und größere Konflikte, auch Unterdrückung von Völkern oder Volksgruppen. Das Interesse an diesen Konflikten ist eher klein, moralische Emotionen halten sich in Grenzen. Bei Israel weiß man aber Bescheid, man weiß in Deutschland Position zu beziehen, weiß wer wen unterdrückt und sitzt moralisch auf dem hohen Ross, ohne die Lebenswirklichkeit der Menschen dort zu kennen. Diesen Konflikt mit dem Mord an 6 Milionen Juden zu vergleichen ist eine schwere und verletzende Beleidigung der Opfer des Holocausts.

Mit besten Grüßen

nocheiner

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

16.06.2017 22:14
#6 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Laut FAZ.net soll die Dokumentation am 21.6. um 22.15 Uhr im Ersten gesendet werden.

max Offline



Beiträge: 150

17.06.2017 01:22
#7 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Die Kritik am Film - geschenkt. Man kann das so sehen wie Sie, muss man aber nicht. Wenn ich die Qualität dieses Films mit der Qualität der Dokumentarfilme, die bis jetzt auf ARTE gelaufen sind vergleiche, dann wird vor allem die Haltung des WDR noch lächerlicher. Nehmen wir z.B. die diversen "Dokumentarfilme" über den Vietnamkrieg, bei denen man unweigerlich das Gefühl haben musste, die Propagandaabteilung des Vietcong habe eine Presseaussendung getätigt.

Es ist in meinen Augen nicht nur ein Verdacht, dass der Film bei den Verantwortlichen beider Rotfunke nicht ganz so toll angekommen ist, weil, wie Sie feststellen, dummerweise nicht nur die bösen Rechten als Antisemiten geoutet werden, sondern genau die Blase, in der der grösste Antisemitismus der Gegenwart grassiert. Und das ist das linke Lager. Das sich, dank selbst zuerkannter moralischer Ueberlegenheit nie und nimmer einer ehrlichen Betrachtung stellen will. All die Kässmann-Apologetinnen, die noch vor wenigen Tagen sich beim evangelischen Bessermenschentreffen gegenseitig auf die Schulter geklopft haben, all die "Menschenrechtler", die von Osttimor noch nie etwas gehört haben, all die Hilfsjuristen, die meinen, dass Uno-Beschlüsse irgend etwas mit Recht zu tun haben, all die und noch mehr reagieren nun wie durchgeknallte Eichhörnchen. Kritik an ihnen? An so viel besseren Menschen? Unmöglich.

Wer übrigens etwas Schlechtes gegessen hat und sich nun übergeben müsste schaue sich doch einfach mal Leserkommentare zum Thema beim Tagesspiel oder der Zeit an. Dann klappt das ganz sicher.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

17.06.2017 12:03
#8 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten


Beitrag wegen Verstosses gegen die Forenregeln (und eventuell gegen deutsches Gesetz) gelöscht.

Sorry, lieber AldiOn, aber ethnische oder religiöse Gruppenbeurteilungen als "notorische Lügner" können wir hier nicht stehen lassen. Wenn Sie es wünschen, kann ich Teile ihres Beitrages wiederherstellen. (Da ich mich persönlich aber immer dagegen verwahre, dass jemand meine Beiträge editiert (und damit verändert), habe ich erst einmal alles rausnehmen müssen.)

Bitte unterlassen Sie in Zukunft pauschale Beurteilungen, die uns hier alle nur in Schwierigkeiten bringen können.

Llarian -- als Moderator

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Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren

Störoperator Offline




Beiträge: 88

17.06.2017 15:35
#9 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #8
Und die Mohammedaner stört Israel eigentlich nur, weil sie einen nichtislamisch regierten Staat auf zum Islam gehörendem Territorium verabscheuen. Außer das sie Juden - wie alle Ungläubigen - für Untermenschen halten, haben sie ja nichts besonderes gegen diese.

Und wie erklären Sie sich dann den Terror gegen die Juden vor der Staatsgründung, z. B. das Massaker von Hebron 1929? Oder die Vertreibung von Juden aus moslemischen Staaten nach Israel?

AldiOn Offline




Beiträge: 983

17.06.2017 21:00
#10 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Pogrome schaffen die auch gegen Christen, Hindus und sogar Buddhisten.

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Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren

Störoperator Offline




Beiträge: 88

19.06.2017 10:59
#11 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #10
Pogrome schaffen die auch gegen Christen, Hindus und sogar Buddhisten.

Das ist natürlich durchaus ein valides Argument und in dem Sinne war meine Antwort zu oberflächlich. Aber finden Sie nicht, dass Juden sowohl in der Rhetorik als auch in den Taten bei „den Moslems“ deutlich überrepräsentiert sind? Es gibt ja nur ein paar Millionen. Ich kann allerdings leider nicht mit Statistiken dienen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

19.06.2017 11:33
#12 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Nächste Stufe im Niveau-Limbo: Der WDR sendet die Dokumentation doch noch, aber nur in Verbindung mit einer Zusatzsendung, in der die Doku-Autoren fertig gemacht werden.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

19.06.2017 20:43
#13 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #12
Nächste Stufe im Niveau-Limbo: Der WDR sendet die Dokumentation doch noch, aber nur in Verbindung mit einer Zusatzsendung, in der die Doku-Autoren fertig gemacht werden.


Es ist wirklich erstaunlich, mit wie viel Eifer die ÖR-Redakteure ihren schlechten Ruf verteidigen.

Danke für den Link auf die "Salonkolumnisten". Ein schöner Artikel.

nocheiner ( gelöscht )
Beiträge:

24.06.2017 14:10
#14 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #13
Es ist wirklich erstaunlich, mit wie viel Eifer die ÖR-Redakteure ihren schlechten Ruf verteidigen.


Dazu ein guter Artikel in der Jüdischen Allgemeine
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/28911

Mit besten Grüßen

nocheiner

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

24.06.2017 20:20
#15 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat von nocheiner im Beitrag #14
Zitat von Noricus im Beitrag #13
Es ist wirklich erstaunlich, mit wie viel Eifer die ÖR-Redakteure ihren schlechten Ruf verteidigen.


Dazu ein guter Artikel in der Jüdischen Allgemeine
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/28911


Ja, mir ist auch der Gedanke an betreutes Fernsehen gekommen, als ich mich am Mittwoch um 22.15 Uhr vor den Fernseher setzte. Allein schon die Beginn-Uhrzeit war ja ein Schlag ins Gesicht jedes Werktätigen, der spätestens um 6 Uhr aufstehen muss. Und so bin ich dann auch ab circa 22.45 Uhr nicht wegen mangelnder Qualität der Doku, sondern aufgrund eines anstrengenden Arbeitstages in Schlaf-Intermezzi verfallen. Gegen 23.15 Uhr habe ich dann aufgegeben.

Die alle 2 bis 3 Minuten erfolgende (nicht, dass ein Zapper das vielleicht nicht mitkriegt) Einblendung "Sie sehen ... Notwendige Erläuterungen und Ergänzungen unter ..." las sich wie "Sie sehen Propaganda des Klassenfeindes. Den gefestigten Klassenstandpunkt erfahren Sie unter ..."

Der ör Rundfunk liefert die besten Argumente für seine Abschaffung immer noch selbst.

Simon Offline



Beiträge: 334

24.06.2017 22:47
#16 RE: Llarians Filmkritik: Heute ein nicht gesendeter Film Antworten

Zitat
Mark Gelber, der mich in die Uni eingeladen hat und ein großer Deutschlandfreund war, würde nun nicht mehr auf Berlins Straßen seine Kippa tragen.

Beim abendlichen Gespräch mit Chaim und seiner Frau Sabine, stellen wir fest, dass Deutschland auch in Sachen Israel ein tief gespaltenes Land ist. Es gibt die unverbesserlichen Israelfeinde und die enthusiastischen Israelfreunde. Dazwischen ist ein weites, leeres Feld.

Einer der Israelfreunde war der deutsche Unternehmer Heinz Horst Deichmann, der die Ben Gurion-Universität großzügig unterstützt und ganze Forschungseinrichtungen finanziert hat. Seine Tochter Ute hat sich entschieden, ganz nach Israel zu ziehen, hat hier spät geheiratet und unterrichtet heute als Professorin an der Uni.

Unter meinen Zuhörern waren auch junge Deutsche, die sich entscheiden haben, sich in Israel niederzulassen. Der Hauptgrund ist wohl, dass Israel ein entspanntes, erwachsenes Land ist, während Deutschland zunehmend in den Infantilismus abgleitet.



Weil ich etwas von Chaim Noll suchte, landete ich auf der Seite von "Vera Lengsfeld" und da fand ich im Aufsatz "Eine Metropole in der Wüste", gemeint sind die vielen architektonisch höchst interessanten Neubauten rund um die Uni in Beer Sheva, den zitierten m.E. bedenkenswerten Schlussabsatz.

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