Sie haben recht, die Empörung verliert mal wieder jedes Maß. Eine vergleichsweise kleiner Teil einer Gruppe bringt nicht nur die ganze Gruppe ins Zwielicht sondern dient auch dazu, gleich unser ganzes Wirtschaftssystem in Frage zu stellen. Andererseits ist Steuerhinterziehung neben Sozialleistungserschleichung und Versicherungsbetrug immer noch ein großer Volkssport und hätten viele mehr Geld zu Verfügung, dann wäre auch die Zahl der Hinterzieher größer. Persönlich habe ich manchmal den Eindruck, als spricht aus der Empörung nicht die Empörung über den Gesetzesbruch sondern der Neid, dass man selbst nicht genug hat um mitzuspielen. Andererseits schreit ein dermaßen ungerechtes Steuersystem geradezu nach APO.
Es ist schon erstaunlich, dass selbst ein Keese in seinem Kommentar in der Welt sich nicht zu schade ist, viel Asche auf sein Haupt zu streuen.
Aus dem Fehlverhalten einzelner gleich die ganze Wirtschaftsordnung in Frage zu stellen, ist schon gewagt. Wobei ein Gedanke durchaus seinen Reiz hat. Nämlich, dass es ausgerechnet die staatsnahen Betriebe sind, die für die Skandale in D gesorgt haben. Sei es VW, bei der nach näherem Hinsehen die vermeintlich vorbildliche Verbindung von Gewerkschaft und Unternehmen kein Beispiel für die bessere Wirtschaftsordnung sondern nur ein krasser Fall von Vetternwirtschaft ist. Oder das es ausgerechnet die staatlichen Banken waren, die ihre Existenz verzockt haben. Dies passiert, wenn sich die Politik aus ihrem angestammten Feld der Grenzziehung ins Tagesgeschäft einmischt. So ganz scheint der vermeintlich goldene Weg des staatlich gezähmten Untiers Kapitalismus nicht so recht zu verfangen.
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