Strafmaßnahmen ? Die bis zu 10 Jahre Knast sind eigentlich ausreichend, da bedarf es keiner Nachbesserung.
Man sollte diese Kriminellen - und ja, es sind Kriminelle, denn Steuerhinterziehung ist eine Straftat - dort packen, wo es ihnen am meisten wehtut: am Geldbeutel. Soll heißen: Konfiszierung des für die Steuerhinterziehung verwendeten Vermögens zu 100%. Plus Nachzahlung der hinterzogenen Steuern aus dem übrigen Vermögen (das natürlich unangetastet bleibt, wenn damit keine Steuerhinterziehung begangen wurde). Dann lohnt sich Steuerhinterziehung nämlich nicht mehr. Die Drohung, ins Ausland zu gehen, fruchtet ohnehin nicht, denn man ist ja schon im Ausland (es sei denn, Liechtenstein und die Schweiz gehören zu Deutschland, und ich habe davon noch nichts gewusst).
Und ja, ich finde es enorm raffgierig. Diese Leute bekommen in einem Jahr mehr Geld als so manch einer mindestens in seinem halben, manch einer sogar in seinem ganzen Leben jemals sehen wird. Es gibt legale Steuersparmodelle, leider gibt es auch darüber hinaus genug Steuerschlupflöcher, die natürlich, solange sie nicht geschlossen werden, als legal angesehen werden müssen. Und das reicht immer noch nicht ? Das ist immer noch zu wenig ? Es muss noch mehr sein, selbst wenn es kriminell ist ? Meine Güte, so viel Geld gut und langfristig angelegt, und ich kann allein von den Jahreszinsen richtig gut leben.
Allerdings, "Volkssport" hin oder her, solange die Kleinen, wenn sie 1000 Euro hinterziehen, in den Knast wandern, während die Großen, wenn sie Millionen an Steuern hinterziehen, sich in einer Art modernen Ablaßhandel von ihrer Bestrafung freikaufen können (nennt man dann "Deal" oder "Vergleich"), so lange ist das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz in dieser Frage nicht gewahrt, so lange stinkt es in diesem Teil des Rechtswesens.
Natürlich gehört auch das Steuersystem vereinfacht, kein Frage. Allerdings... dies als Rechtfertigung für Verbrechen aus Raffgier herbeizuziehen ist schon extrem abenteuerlich.
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