Zitat von FrankfurterWas mich aber sehr bedenklich stimmt, ist die Art und Weise, wie diese Kampagne losgetreten wurde, die fast einen Progrom ähnlichen Charakter hat. Diese Kapitalismuskritik, die plötzlich von allen Seiten zu hören ist. Dass unterstellt wird, dass alle Reichen und Top-Manager Steuerhinterzieher sind. Plötzlich sind 10 Jahr Höchststrafe nicht genug. usw.
Ich habe zunehmend den Eindruck, lieber Frankfurter, daß wir uns mitten in einem Kampf um die ideologische Dominanz befinden, wie es ihn so massiv in der Bundesrepublik nur einmal gegeben hat, nämlich in den siebziger Jahren. (Und zuvor als Kulturkampf im Kaiserreich).
Damals, in den Siebzigern, haben sich die Sozialisten gegen die Konservativen auf der ganzen Linie durchgesetzt und ihre Werte weithein als allgemeinverbindliche Werte etabliert.
In den achtziger Jahren dominierten diese linken Werte weiterhin, aber es gab doch in dem, was ich gern die "guten Kohl-Jahre" nenne - 1982 bis 1989 - so etwas wie ein langsames Zurückpendlen zur Mitte. Das sich nach der Wiedervereinigung verstärkte, als allzu offensichtlich war, wohin Sozialismus führt. Damals begann in Deutschland so etwas wie eine Renaissance liberalen und konservativen Denkens. (Als öffentlichkeitswirksam, meine ich).
Dann gab es diese gespenstische rotgrüne Epoche, diese Restaurationszeit, wie es sie Deutschland seit dem Biedermeier nicht mehr erlebt hat.
Mitten in einer weltweiten Liberalisierung, mitten in der Globalisierung wollten diejenigen, die es an der Schwelle zum Rentenalter doch noch an die Macht geschafft hatten, die Träume ihrer Jugend realisieren. Wie jede Restauration ging das sehr daneben; nie ist ein "Projekt" in Deutschland so eklatant gescheitert wie das rotgrüne.
Seither, so scheint mir, seit 2005 also, haben wir diesen ideologischen Kampf, der fast schon ein Kulturkampf ist.
Es geht darum, ob wir ein auf lange Zeit sozialistisches Deutschland bekommen werden, DDR light, oder ob sich das freiheitliche, westliche orientierte Deutschland durchsetzt.
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