Da hat eine Altkommunistin, Christel Wegner, die es sicher vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätte, einmal eine leibhaftige Landtagsabgeordnete zu werden, sich verplappert. Wenn man sich die Aufzeichnung des Interviews in "Panorama" anguckt, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sie, des Umgangs mit Medien unkundig, auch ein wenig, sagen wir, eingeladen worden ist, das zu sagen, was ihr jetzt vorgehalten wird.
Jetzt riefen erst die nichtkommunistischen Parteien "Skandal!", und dann rief "Die Linke" fast noch lauter, "Wir nicht! Wir nicht!". Distanziert wurde sich, was das Zeugs hielt. Niederlegen solle sie ihr Mandat, die Altkommunistin, nur weil sie gesagt hat,
daß wenn man eine andere Gesellschaft errichtet, daß man da so ein Organ wieder braucht, weil man sich also davor schützen muß, daß andere Kräfte, reaktionäre Kräfte, diese Gelegenheit nutzen, um so einen Staat von innen aufzuweichen.
So habe ich es mitgeschrieben; so ungefähr referiert auch die TAZ (siehe den Artikel) den Wortlaut, der ja sonst meist nur in Bruchstücken berichtet wurde.
Ob sich das auf die Entstehung der DDR bezog oder auf einen künftigen Neuanlauf zur Errichtung des Sozialismus, ist unklar; zuvor war Frau Wegner über die Mauer befragt worden.
Aber wie auch immer der Interviewer sie zu dieser Äußerung gebracht hat, die unerfahrene Abgeordnete - sie hat ja nichts gesagt, was nicht für jeden Kommunisten selbstverständlich ist. Kaderschulung, erste Lektion, sozusagen.
Nur ist es der "Die Linke" a bisserl peinlich. Da hat jemand gesagt, daß der Kaiser nackt ist. Und man hat ihn doch so hübsch angezogen darstellen wollen, den Kaiser, für die anstehende Wahl in Hamburg.
Also, das ist alles recht possenhaft. Weniger possenhaft ist, was in dem Artikel zu dem Thema "'Die Linke' und die Kommunisten" steht.
Denjenigen, die schon von Anfang an hier und in ZR mitlesen, wird manches bekannt sein. Ich hoffe, daß aber auch sie Neues in dem Artikel finden.
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