Zitat von Thomas Pauliimmer wenn "Intellektuelle" anfangen, das Lügen zu loben, dann ist höchste Vorsicht angebracht! Dann wollen sie uns nämlich auf die eigene Lüge vorbereiten, die sie vorhaben, demnächst in die Welt zu setzen. Ich habe die Anführungsstriche setzen müssen, weil jemand, der sich nicht der Wahrheit verpflichtet fühlt, in meinen Augen kein Intellektueller sein kann.
Das ist ein interessanter Punkt, lieber Thomas. Der Nichtintellektuelle kommt ja im allgemeinen nicht auf den Gedanken, das Lügen zu rechtfertigen oder gar über den grünen Klee zu loben, so wie das Franz Walter tut.
Mag sein, daß er ein großer Lügenbeutel ist, der Nichtintellektuelle. Aber dann gehört eben logischerweise dazu, daß er auch über sein Lügen lügt, daß er sich als anständig ausgibt.
Der Intellektuelle aber guckt hinter die Kulissen, er zieht den Vorhang beiseite, er ist ein Schlaumeier, der sagt, wie es wirklich ist. (Ich verzichte jetzt auf die Anführungszeichen, die in deinem Sinn aber hierher gehörten). Das ist seine Funktion. Er ist ja ein Welterklärer, ein Sinnverkäufer, der Intellektuelle.
Und er liebt das Paradox, er macht sich damit wichtig und interessant. Jeder, der mal a bisserl Oscar Wilde gelesen hat, kann diese Technik aus dem Ärmel schütteln: Man sagt das Gegenteil von dem, was alle sagen, und fügt ein "natürlich" hinzu. Das zeigt, welchen Durchblick man hat.
Das reicht für ein Aperçu, wenn es originell ist. Aber das Lügen zu loben ist ja noch nicht einmal originell. Machiavelli hat dazu alles gesagt, was man politisch sagen kann; Nietzsche hat die biologische, die psychologische Funktion der Lebenslüge entdeckt, ein Vorläufer Freuds auch in diesem Punkt.
Und dann kommt so einer wie dieser Walter daher und rennt mit großem Getöse diese Tür ein, die so sperrangelweit offensteht wie ein Scheunentor bei den Einwohnern von Brobdingnag.
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