Also ich sehe bei Lage der Dinge immer noch Alternativen zu Neuwahlen und bin daher gegen eine solche Lösung.
Einer meiner Vowürfe an Frau Ypsilon ist ja, daß sie bisher keine Alternativen ausgelotet hat: Rot/Grün wollte sie, aber dafür reicht die Mehrheit nicht, also hat sie nach Mehrheitsbeschaffern gesucht - daher das (durch das fehlende Sachangebot unrealistische) Werben um die FDP, daher dann der Entschluß auf die Linken zu bauen. Aber bisher gab es keinen Versuch zu einer Großen Koalition. Und auch die Jamaika-Koalition wäre ja möglich.
Im übrigen stimme ich Ihren prinzipiellen Vorbermerkungen (die Sie hier nicht befolgen wollen) zu.
Aber auch aus pragmatischen Gründen kann ich keine Neuwahlen wollen: die SPD wird aus Neuwahlen geschwächt hervorgehen und dann 1. wie angekündigt, mit den Linken kooperieren (mal angenommen, ihre Schwächung sorgt nicht dafür, daß Rot-Grün-Rot keine Mehrheit hat) 2. oder entgegen der Ankündigung in einem neuen Wortbruch gleiches tun 3. oder sich zur Großen Koalition bereitfinden
Ich gehe davon aus, daß die SPD auf jeden Fall geschwächt wird - ganz egal wie sie sich nun vorher festlegt. Ein Anti-PDS-Votum wird nur auf wenig Vertrauen stoßen. "Antikommunistische" Wähler werden die SPD auf jeden Fall meiden, "Prokommunistische" sich aber vom vorherigen Wankelmut abgestoßen fühlen.
In allen drei Möglichkeiten sehe ich keinen Unterschied zur gegenwärtigen Lage: dies alles (und auch die vierte: die Jamaika-Koalition) ist auch jetzt schon möglich. Die Schadenfreude, Frau Ypsilon vom Wähler bestraft zu sehen, wird mehr als wieder wettgemacht durch eine eventuelle Stärkung der Linken und sogar eine etwaige Legitimierung einer solchen Regierung (bei Option 1)
Alles in allem spricht nichts für Neuwahlen und vieles dagegen.
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