Zitat von dirk... interpretiere ich das folgendermaßen: Erst das Opfer schafft die Religion. Soll heissen: Wenn die Menschen erst einmal ein schmerzhaftes Opfer gebracht haben, können sie sie nicht damit abfinden, dass es sinnlos war, und schreiben ihm im nachhinein einen höheren Sinn zu.
Ein interessanter Gedanke, den ich sehr einleuchtend finde.
Der vielleicht erklärt, warum das Opfer in fast allen Religionen eine so große Rolle spielt. Das, dem man opfert, gewinnt umso mehr an Wert, je höher das Opfer war, das man ihm brachte.
Es wäre sozusagen ein psychologisch wirksamer, wenn auch logisch nicht richtiger Schluß:
Prämisse: Wenn etwas hohen Wert hat, dann bringt man ihm große Opfer. Prämisse: Der Religion (der Ideologie usw.) XYZ werden große Opfer gebracht. Konklusion: Also hat XYZ einen hohen Wert.
Das ist ein Fehlschluß, der als "affirming the consequent" bezeichnet wird, eine fehlerhafte Abart des modus ponens. Aber intuitiv "denken" wir wohl so.
Danke, lieber Dirk, für diesen Beitrag, der mir eine Erkenntnis gebracht hat!
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