Zitat von Herr OberDaß konsumieren schlecht ist, ist mittlerweile tief in den Köpfen der Menschen verankert, insoweit hat die grüne Propaganda erfolgreiche Arbeit geleistet. Der Konsument muß, wenn er sein schädliches Tun schon nicht lassen kann, wenigstens mit mehr oder weniger schmerzhaften Bußeritualen versuchen, sein Sündenkonto wieder zu erleichtern - die Parallelität zur Religion wurde ja hier im Thread bereits ausgesprochen.
Zustimmung. Es ist ja schon interessant, wie das, was in den siebziger Jahren die Weltsicht einer kleinen Minderheit gewesen war, sich innerhalb von drei Jahrzehnten zur Befindlichkeit eines ganzen Volks entwickelt hat.
Wie kam das? Es wirken (trivialerweise) sicher viele Faktoren zusammen. Die entschlossene Abkehr von der deutschen Vergangenheit (der softe Müsli sozusagen als Gegenentwurf zum strammen Landser). Die Abneigung gegen Aufklärung und Moderne; vielleicht geht das ja wirklich bis zu Romantik und Biedermeier zurück. Die Feminisierung der Gesellschaft: Traditionell weibliche Werte werden verbindlich gemacht, traditionell männliche herabgewürdigt.
Und auf einer anderen Ebene wohl auch so simple Faktoren wie die Organisation der deutschen öffentlich-rechtlichen Medien, die den Durchmarsch linksgrünfeministischer Seilschaften ermöglicht hat.
Und, oft unterschätzt, der Einfluß der evangelischen PastorInnen. Die das Christentum sozusagen als den religiösen Aspekt des Ökologismus interpretieren und die ja nicht nur im Sonntagsgottesdienst wirken, sondern viel mehr über die Medien.
Zitat von Herr OberDer Müllkult spielt hier eine zentrale Rolle: Man muß ein kleines Trennlager zu Hause anlegen, darf diverse Sorten Müll nur zu bestimmten Zeiten an vorgeschriebene Orte fahren und der Wertstoffhof-Obrigkeit präsentieren, bevor man ihn loswerden darf und Flaschen muß man eben in den Laden zurücktragen. Das Ritual wird auch mit Einweg-Flaschen erfüllt, und die Leute sind ihr schlechtes Gewissen los.
Robert Gernhardt war der erste, durch den ich (Ende der siebziger oder Anfang der achtziger Jahre) auf diesen quasi-religiösen Charakter der Öko-Bewegung aufmerksam geworden bin. In einer kleinen Geschichte, in der er schildert, wie diese sanft-eindringliche Beeinflussung via schlechtes Gewissen funktioniert. Die Geschichte endet ungefähr so: Da merkte ich, daß ich der Geburtsstunde einer neuen Religion beiwohnte. So ähnlich.
Zitat von Herr OberIch sehe hier leider weder Pragmatismus noch Vernunft, nur ein dumpfes »Flaschen wegschmeißen - schlecht, Flaschen zurücktragen - gut«.
Ja, das mag sein. Vielleicht bin ich wieder mal zu optimistisch.
Zitat von Herr Ober
In Antwort auf:PET-Flaschen verbieten? Eine nicht rückzahle Zwangsabgabe auf sie erheben, wie auf Alcopops? Man wird sich schon was einfallen lassen, um dieses Flaschenschlupfloch zu schließen.
Es wird etwas sein, bei dem der Handel einen fetten Köder geboten kriegt, so wie ihn bei der jetzigen Regelung der Pfandschlupf darstellt. Teile der Wirtschaft lassen sich um den kurzfristigen Vorteils willen leider oft vor diesen oder andere Öko-Karren spannen, siehe Energieversorger und EEG oder Autoindustrie und Kohlendioxidreduktion. Langfristiges Denken ist das nicht, es sei denn, die Industrie hat Europa schon aufgegeben und nimmt beim Auszug noch mit, was zu kriegen ist.
Es ist vielleicht die realistische Anpassung an die Machtverhältnisse. Der Geschäftsmann versucht halt das Beste aus einer Situation zu machen, die er eh nicht ändern kann.
EEG? Da ist mir offenbar eine Abkürzung entgangen; ich kenne das nur aus der Medizin.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.