Ihr kluger Beitrag verführt mich zum Weiterdenken. Das Ergebnis liefer ich in Häppchen.
Zitat von Herr OberEin weiterer Faktor scheint mir noch wichtig: Der im Vergleich zu anderen linken Bewegungen viel bessere Einsatz von PR. Verglichen mit dem hölzernen SED-Gestammel von drüben oder auch dem strammer Kommunisten im Westen klang die grüne Propaganda frisch, modern, ehrlich, unverbraucht, nicht nach Ideologie, sondern wie die bisher ignorierte Stimme besorgter Bürger.
Ich glaube, lieber Herr Ober, daß das die Fortsetzung einer der vier Komponenten der 68er Bewegung war.
Als die 68er "Bewegung" zerbracht, gab es, vereinfacht gesagt, diese vier Fortsetzungen:
* Ein Teil der "Bewegung" setzte deren von vornherein vorhandene totalitäre, dogmatische Tendenz fort; diese Hegelei, diese marxistische Gläubigkeit und Intoleranz. Das war der Nährboden für alle diese "K-Gruppen".
Aus den Seminarmarxisten wurden Stalinisten und Maoisten.
* Ein zweiter Teil war die Fortsetzung der infantilen Allmachtsphantasien in der "Bewegung" und ihrer Aggressivität.
Aus den Regelverletztern und Pudding-Attentätern wurden Terroristen.
* Drittens gab es diejenigen, die die 68er Zeit als ein Stück aufregende Jugend, als ein fröhliches Über-die-Stränge-Schlagen ansahen, ihr Studium beendeten und heute als Professoren, Lehrer, Journalisten der Altersgrenze zustreben oder sie schon erreicht haben.
Aus jugendlichen Revoluzzern wurden verbalradikale Staatsdiener.
* Und viertens waren da diejenigen, die von Anfang an "nach innen" strebten, denen der Hasch mehr am Herzen lag als die Revolution, die nicht für die Diktatur des Proletariats kämpften, sondern für die Freiheit von Konsumzwängen. Das waren die späteren Grünen.
Aus Hippies wurden Öko-Aktivisten.
Diese vierte Gruppe war die Gründungsgeneration der Partei "Die Grünen". Wäre es dabei geblieben, dann wäre das vielleicht eine vergleichsweise harmlose, in Teilen liebenswerte Partei geblieben.
Aber dann scheiterten die K-Gruppen, die Chaotengruppen wie die Frankfurter "Putztruppe" Fischers. Diese Leute - beinharte, zynische Kommunisten, das hatten sie ja von Stalin und Mao gelernt - erkannten das Potential, das diese neue Partei "Die Grünen" für sie bot.
Es setzte ein Entrismus ein, wie ihn kaum jemals Trotzkisten hinbekommen haben. Innerhalb weniger Jahre hatten die Stalinisten und Maoisten - Fischer und seine Franbkfurter Genossen, Ebermann, Trampert, Trittin, Vollmer, alle diese Altkommunisten - die Partei "Die Grünen" unter Kontrolle. Die eigentlichen Grünen wie Petra Kelly, Gruhe oder gar Baldur Springmann wurden an den Rand gedrängt oder traten aus.
Der Stil aber - um auf Ihren Punkt zurückzukommen - blieb. Eine Partei mit weitgehend sozialistischen Zielen gab und gibt sich weiter, als stehe sie noch immer in der Tradition der fröhlichen Hippies; wenn auch in der sozusagen düsteren Variante, die alle diese heraufziehenden Menschheitskatastrophen nahelegen.
Und das totalitäre Denken, das mit dem Eintritt der Kommunisten diese Partei (und die ganze "grüne Bewegung") erfaßte, äußert sich heutzutage in zunehmenden Tendenzen à la Harich: Die Versohnung von Ökologie und Sozialismus, also die Öko-Diktatur.
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