Zitat von Herr OberMir fiel auch während der rotgrünen Regierungszeit auf, daß Grünen-Wähler weiterhin im Kantinen-/Kneipengespräch ihre »Bürger gegen die Machenschaften der da oben schützen« - Tiraden fortsetzten, und als ich einwarf, sie seien ja jetzt »die da oben«, und ich der Unterdrückte, wurde ich angeschaut, als ob ich eine vollkommen absurde politische Idee geäußert hätte, wie etwa den Wiedererwerb der deutschen Kolonien. Auch grüne Minister brachten es fertig, sieben Jahre lang Oppositionssprech beizubehalten, so als ob sie keine Minister, sondern Angehörige einer Exilregierung seien, die sich per Feindsender an das Volk wenden müßten.
Trefflich gesagt!
Es ist ja generell ein Problem für Revoluzzer und Populisten, wie sie sich verhalten, wenn sie an die Macht gekommen sind. Der Duktus des "Kampfs gegen die da oben" kann ja nicht aufgegeben werden.
Es gibt, scheint mir, drei Arten, das zu bewältigen.
Erstens kann man - das taten die Grünen und die SPD-Linken während der rotgrünen Regierung - die gute Regierung gegen die bösen wahren Herrschenden (wahlweise das Kapital, den Neoliberalismus, die Großindustrie, aktuell die gierigen Manager und die Heuschrecken) in Stellung bringen. Trittin hat das perfekt beherrscht - der gute Siegfried, der gegen die böse Industrie kämpft und sie zum Guten "zwingt".
Zweitens gibt es die stalinistische Lösung: Von Zeit zu Zeit werden innerhalb der Regierung die Bösen entlarvt; die jeweils an der Macht Befindlichen stellen sich als diejenigen dar, die an der Seite des Volks gegen diese Schädlinge, Verräter usw. kämpfen.
Und drittens gibt es die Lösung, die Schröder und Fischer bevorzugt haben: Aus dem Kampf gegen "die da oben" im eigenen Land wird der Kampf gegen die, die international "da oben" sind.
Also das Spielen der antiamerikanischen Karte. Fortsetzung des Kampfs gegen die Plutokratie und die Ostküste, wie man in früheren Zeiten sagte und schrieb.
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