Zitat von KalliasSicher, das Ministerium hatte vorher genauer hinsehen sollen; aber wieso es eine Bevormundung ist, wenn es seinen Irrtum später korrigiert, erschließt sich mir nicht recht. Vielleicht macht hier ja der Stil den Unterschied: wenn das Ministerium den Kuhhandel (Seminarverzicht gegen Aufrechterhaltung der Schirmherrschaft) vorgeschlagen hat wäre das anmaßend gewesen, falls die Christival-Leute den Seminarverzicht angeboten haben sollten, wäre dem Ministerium wohl nichts vorzuwerfen.
Frau von der Leyen ist, lieber Kallias, frei darin, wofür sie die Schirmherrschaft übernehmen möchte. Sie tut das ja als Person, nicht als Ministerium. Wenn sie auf eine Anfrage hin nein gesagt hätte, dann wäre das überhaupt kein Versuch der Einflußnahme gewesen. Das Christival hätte sich dann jemanden anderes suchen können oder ganz auf einen Schirmherrn verzichten.
Aber nun wurde laut Bundestags-Mitteilung "interveniert", und zwar offenbar mit der Androhung, die Schirmherrschaft zurückzuziehen, wenn das Seminar nicht abgesagt wird. Das war eine Einflußnahme, ja offensichtlich eine erfolgreiche.
Das ist meines Erachtens inakzeptabel. Wie kommt ein Ministerium dazu, darauf Einfluß zu nehmen, was auf einem solchen Festival an Seminaren angeboten wird?
Zitat von KalliasAber was ist mit Veranstaltungen, die in der Mitte zwischen Gottesdienst und Kindergarten stehen, wie Weltjugendtreffen, Kirchentage oder dies "Christival"? Ich finde in diesen Fällen sollte der Staat sich besser zurückhalten.
Das ist auch meine Meinung. Ich hatte Sie nur so verstanden, daß sie überhaupt gegen die staatliche Unterstützung der Arbeit von Kirchen seien.
Zitat von KalliasWas wäre aber das Abgrenzungskriterium? Ein exaktes wird es kaum geben können: das kirchlich und das sozial Nützliche vermischen sich in allen diesen Fällen mehr oder weniger. Als Faustformel schlage ich vor: Man kann solche christlichen Werke öffentlich unterstützen, die auch durch rein weltliche Nächstenliebe ausreichend motiviert wären; wie etwa Krankenpflege u.dgl. Ein Christival hingegen würden Atheisten oder Muslime niemals aufziehen, also ist es etwas Konfessionelles, auch wenn die Kinder ihren profanen Spaß dabei haben.
Das leuchtet mir ein. als Prinzip. Aber wie Sie ja dann auch schreiben - die Trennung ist schwer.
Zitat von Kallias"PS: Willkommen im Kleinen Zimmer!"
Danke sehr. Nach einem Jahr im großen Raum...
Soso, da sind Sie also ein habitué, wie man im Französischen den Stammgast, Stammleser usw. nennt. Also wörtlich ein Gewöhnter.
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