Zitat von M.SchneiderDer wichtigste Teil beim Reichtum ist nicht Macht und auch nicht Lebensqualität, sondern Freiheit. Lebensqualität ist quasi ein Abfallprodukt des Reichtums und braucht nicht besonders erwähnt zu werden. Leute jedoch, die nach Reichtum streben um Macht zu bekommen, sind nur Hohlköpfe. Macht zu haben, zwingt dem Betreffenden das Problem auf, unfrei zu werden, weil er permanent zum Sklaven des eigenen Machterhaltes wird. Abgesehen von einem auf Zeit gewählten Mächtigen wie dem Präsident der USA, müssen alle anderen permanent um ihre Macht kämpfen. Brutus ist überall. Nein, der wichtigste Aspekt am Reichtum ist Freiheit.
Ich vermute, lieber M. Schneider, daß das von den Umständen und den persönlichen Präferenzen abhängig ist.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den entwickelten kapitalistischen Ländern hat es das in der Weltgeschichte niemals gegeben, daß ein angenehmes Leben auch ohne Reichtum möglich war.
Das ist also sozusagen der Kern des Reichtums; erst auf dem Weg in die klassenlose Gesellschaft, wie ihn der Kapitalismus ermöglicht hat, spielt das zunehmend eine geringere Rolle.
Macht vs. Freiheit? Ich vermute, daß das stark von der persönlichen Präferenz abhängt. Es gibt halt Menschen mit einem ausgeprägten Machtmotiv, es gibt solche mit einem ausgeprägten Freiheitsmotiv, und es gibt solche - Churchill ist ein Musterbeispiel -, in denen beides zusammentrifft.
Freiheit durch Reichtum? Ja und nein. Früher nannte man jemanden, der einen gewissen Wohlstand erreicht hatte, "finanziell unabhängig". Das hieß, daß er von den Erträgen seines Vermögens leben kann. Heute kommen die diversen Formen der Versorgung dazu.
Auch ein Hartz-4-Empfänger ist finanziell unabhängig und insofern freier als jeder, der arbeiten muß. Er lebt zwar nicht von den Erträgen seines Vermögens, aber von Transferleistungen.
Wenn er mit dem bescheidenen Leben zufrieden ist, das ihm dadurch ermöglicht wird, dann ist er frei.
In der Tat hat ja das Leben von Sozialhifeempfängern viel Ähnlichkeit mit dem von Rentiers, wie man diese finanziell Unabhängigen einmal nannte.
Meine Frau hatte einmal eine ehemalige Schülerin, bei der ich das beobachtet habe. Sie verbrachte den Morgen lesend im Stadtpark, ging dann zu Tchibo ein paar Käffchen trinken und plaudern, sah viel fern, besuchte Veranstaltungen, die für Sozialhilfeempfänger frei oder billig sind.
Gewiß, sie hatte kein Auto, sondern mußte (verbilligt) den ÖPNV benutzen. Sie machte keinen Flugurlaub, sondern fuhr zu ihrer Mutter in die Sommerfrische. Sie kaufte sich nicht Bücher, sondern lieh sie in der Stadtbibliothek aus.
Aber alles in allem hatte sie ein sehr ähnliches Leben wie ein wohlhabender Rentier des 19. Jahrhunderts.
Bis eben, liebe M.Schneider, auf das Ansehen, die Macht.
Herzlich, Zettel
PS: Was ganz anderes: Sie haben vor längerer Zeit einmal erwähnt, daß Sie Ihre Beiträge diktieren. Ich hatte damals geschrieben, daß solche Versuche bei mir kläglich an der Unzulänglichkeit der Software gescheitert sind, allerdings schon vor ein paar Jahren.
Mich würde interessieren, welche Software und welche Hardware (Mikrofon usw.) Sie benutzen; denn bei mir steht eine Runderneuerung der ganzen Rechnerei ins Haus. Danke!
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