Statt über Ronald Reagan und seine Berechtigung, Reden über den Wert der Freiheit zu schwingen, malen Sie jetzt den Teufel der "kommunistischen Weltrevolution" an die Wand. Meinetwegen können Sie von der These ausgehen, dass es so etwas wie eine "Weltrevolution" gab und dass ein demokratisches Chile mit einem sozialistischen Präsidenten zum Sieg dieser von Ihnen postulierten kollektiven Bewegung beigetragen hat. Das ändert alles nichts daran, dass für diesen Mann höchstens die Freiheit der Bürger der Vereinigten Staaten, wenn nicht noch nichtmal die, von handlungsleitender Bedeutung war. Als Nicht-Bürger der Vereinigten Staaten zählte sein Freiheitsbegriff also für mich ohnehin nicht - wie eben auch für die Millionen Unterdrückten in von den USA gestützten Militärdiktaturen. Da wäre ich also schon ziemlich selbstvergessen, wenn ich ihn dafür auch noch verehrte.
Wissen Sie ich schätze an Ihrem Blog und diesem Forum, dass hier häufig eine gewisse Nüchternheit und Desillusionierung vorherrscht. Diese Nüchternheit und Seriösität herrscht aber immer nur solange vor, bis es um das Thema Kommunismus und Sozialismus geht. Da neigen selbst Sie - ich möchte nicht zu nahetreten, es ist nur mein Eindruck - zum Pathos und zur Übertreibung. Reagan zu einem Freiheitskämpfer, die Machtpolitik der Vereinigten Staaten zum Widerstand gegen die "kommunistische Weltrevolution" und die Unterstützung von Militärdiktaturen in dieser Hinsicht als gerechtfertigt stilisieren, finde ich, vorsichtig formuliert, gewagt.
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