|
|
RE: Zettels Meckerecke: Die Verbieter sind überall
|
Antworten
|
|
Es liegt hier auch ein kolossales Mißverständnis vor, Zettel:
In Antwort auf: Die Freiheit, über sein eigenes Leben zu entscheiden, gehört zu dem, was die Würde des Menschen definiert. Selbsttötung darf deshalb nicht strafbar sein. Es ist aber inkonsistent, die Beihilfe zu etwas zu bestrafen, das selbst straffrei ist.
Ein moralisches Verbot des Selbstmordes widerspricht der Menschenwürde überhaupt nicht. Ihre Definition ist völlig aus der Luft gegriffen. Die Herren A. Camus (wenn er denn so etwas sagt) und J. Amery sind nicht allgemeinverbindlich. Es gibt auch andere philosophische Meinungen. (Im übrigen, ich halte das Wort "Freitod" für entweder Selbstbetrug oder Verhöhnung jener, die sich in den Tod geflüchtet haben. Niemand tut das freiwillig.)
Es gibt auch von unserer Verfassung her kein Recht auf Selbstmord.
Selbstmord könnte prinzipiell sehr wohl strafbar sein (Man betrachte die Rechtslage bei Drogen). Es ist aber sinnvoll es nicht zu bestrafen, eben weil er Täter ja gleichzeitig das Opfer ist. Er ist entweder tot ist oder - nach einem erfolglosen Versuch - alle Energien wären darauf gerichtet, ihm das Weiterleben zu ermöglichen, denn genau das wäre der Hintergrund eines solchen Verbots.
Eine Nebenwirkung dieser Tatsache ist das auch die Beihilfe zum Selbstmord (nicht strafbar ist. Ob das sinnvoll ist mag man bezweifeln, aber bei nahestehenden Einzelpersonen mag das noch durchgehen. Hier treten aber nun völlig außenstehende Gruppen auf, deren erklärtes Ziel der Tod von Menschen ist. Das ist etwas völlig anderes.
Zu jeder Straftat gehört ja auch Beihilfe (genauso wie Versuch etc.) und formal gesehen kann Beihilfe zu einer Tat nicht strafbar sein wenn die Tat nicht strafbar ist.
Aber natürlich könnte formal so etwas wie Beihilfe ein eigener Straftatbestand sein. Man betrachte eben die Rechtslage bei den Drogen. Drogenhandel firmiert auch nicht unter Beihilfe zum Drogenbesitz/konsum.
Sie schreiben ja über das Verbot des Drogenhandels:
In Antwort auf: Aus meiner Sicht rechtfertigt sich das allein dadurch, daß jemand, der abhängig ist, nicht mehr selbstverantwortlich handeln kann.
Und jemand, der "bei Dignitas & Konsorten einkauft" kann danach auch nicht mehr selbstverantwortlich handeln. Es hilft dann auch kein Entzug mehr.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Aber beide sind aus Stein gemacht.
Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.
|