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Zettel
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25.04.2009 17:27 |
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Zitat von FAB.
Zitat von str1977 Bei den Tankstellen ist es dagegen klar: Benzin verkaufen dürfen sie immer. Das Nebengeschäft, daß ja mit der Zeit herangewachsen ist, müßte dagegen gar nicht sein.
Ein recht großer Teil der Tankstellen ernährt seinen Pächter so grade eben, und auch nur aufgrund des Nebengeschäfts, das schon mal 1/3 des Umsatzes ausmacht. Verhindert der Gouvernantenstaat das Nebengeschäft, werden diese Tankstellen schließen müssen. Und ich darf, wenn ich tanken muß (den Wein beziehe ich in der Tat eher nicht dort), ein paar Kilometer Umweg fahren, bis ich zu einer Tanke komme, die vom Spritverkauf alleine leben kann und deshalb noch existiert. Großes Tennis. Abgesehen davon, Nachttanke ist Kulturgut.
Das Erschreckende, lieber FAB., ist aus meiner Sicht die fehlende (oder falsche) Güterabwägung.
Wir haben das ja kürzlich auch ausführlich am Beispiel der Schützenvereine diskutiert: Mehr als eine Million Menschen betreiben diesen Sport; investieren Geld und Freizeit in ihn. Er ist ein wichtiges soziales Moment in vielen Gemeinden. Das zählt für Politiker wie Claudia Roth alles nichts in Relation zu der vagen Erwartung, es würden weniger Morde in Deutschland geschehen, wenn dieser Sport verboten wäre.
Es ist interessant und ja vielleicht kein Zufall, daß die Opfer aller dieser Verbote und Beschränkungen fast immer zum Bürgertum, zum kleinen Unternehmertum, zu den Selbständigen - kurz zum eher konservativen Deutschland gehören: Schützenvereine, Landwirte, Tankstellenpächter, Lebensmittelhändler im Fall des Dosenpfands, Hausbesitzer, denen in Marburg zwangsweise eine Solaranlage aufs Dach gesetzt werden sollte.
Mir fällt jedenfalls auf Anhieb keine solche die Freiheit und teilweise die Existenz bedrohende Maßnahme ein, deren Opfer Arbeiter, Sozialhilfeempfänger oder gar Staatsbedienstete wären.
Herzlich, Zettel
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