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Zettel
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05.07.2008 11:59 |
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Zitat von dirk Es fehlt die Ebene der Gesellschaft. Dass Dinge gesellschaftlich geächtet sind aber trotzdem nicht staatlich verboten, wird nicht akzeptiert. Es gibt den Staat, es gibt den Bürger vor dem Fernseher und die Medien. Es scheint aber keine Zwischenebene zu geben.
Eine ausgezeichnete Beobachtung.
In einem freien Land gibt es sehr vieles, das "man nicht tut". Aber deshalb ist es noch nicht strafbar. Jemanden zu belügen, seine Frau oder seinen Mann zu betrügen, sich heimlich zu betrinken, sein Vermögen an eine Sekte zu verschenken oder mit seinem Reichtum protzen - das sind Verhaltensweisen, die kaum jemand billigen wird. Aber deshalb wird man sie - in einem freien Land - ja nicht von Staats wegen verbieten.
Zitat von dirk Die Hauptmotivation in einem Verbot liegt m.E. in der gegenseitigen Bestätigung. Es darf keinen Zweifel über die Vernunft oder Unvernunft einer Handlung geben und deswegen wird er vermöge amtlicher Bestätigung ausgeräumt.
Der Hintergrund des Verbietens ist meines Erachtens Arroganz. Es ist die Arroganz der zum Verbieten Berechtigten gegenüber denjenigen, die - im Wortsinn - Gegenstand des Verbietens sind. Ihnen trauen die Verbieter nicht zu, einsichtig und selbstverantwortlich zu handeln.
Es ist undemokratisches, im Grenzfall totalitäres Denken, wie es sich im Augenblick zB auch in der Europapolitik zeigt. Wenn die Bürger eine politische Weichenstellung nicht mitmachen wollen, dann ist das für viele dieser Politiker kein Auftrag, sondern ein Hindernis, von dem sie sich überlegen, wie sie es aus dem Weg räumen können.
Zitat von dirk Andererseits haben Linke auch ein besonderes Verhältnis zur Prostitution. Ich erinnere mich, dass die Grünen (die Frauenrechtler Partei!) einen Antrag zur Umgestaltung des Frankfurter Bahnhofsviertels in ein Geschäftsviertel mit der Begründung nicht zuletzt sei das Viertel ein Standortfaktor für die statt, ablehnten. Dieses Verhältnis habe ich bis heute nicht verstanden.
Das wundert mich bei den Grünen allerdings auch a bisserl. Aber erstens kenne ich die Frankfurter Grünen nicht - koalieren die nicht mit der CDU? -, und zweitens könnte ich mir bei Grünen denken, daß sie ein Bordell immer noch besser finden als eine Bank. 
Herzlich, Zettel
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