Ob ich es fachlich beurteilen kann, weiss ich nicht, aber ich kann meinen Senf dazu geben.
In Antwort auf:Im ungünstigsten Fall werden die Jobs, die sich mit Mindestlohn nicht mehr rechnen, gestrichen. Das sind vor allem die bei kleineren Anbietern, die bisher ihren Wettbewerbsnachteil über niedrigere Löhne auffangen konnten.
Ja genau. Wobei ich die Anmerkung, die ich oben schon machte, hinzufügen würde, dass die Frage welche Jobs sich rechnen in der Welt mit Mindestlohn und der Welt ohne Mindestlohn getrennt beantwortet werden müssen. Es kann sein, dass sich ein Lohn, der sich in einer Welt ohne Mindestlohn nicht rechnet in einer mit Mindestlohn aber wieder schon. Eben weil er auch von allen Konkurrenten bezahlt werden muss und der Bedarf da ist.
In Antwort auf:Im günstigsten Fall - boomende Konjunktur, ein geschlossener Markt, vermutlich viele andere Faktoren - wirkt der Mindestlohn sich nicht negativ auf die Beschäftigungsquote aus, sondern nur auf die Lohnskala.
Das vestehe ich nicht, weil ja so Fälle wie ein "Boom" eigentlich im Gedankenspiel selbst erklärt werden sollte und nicht von aussen in dieses hineingetragen. Aber selbst wenn, dann würde der Boom nur den Jobverlust kompensieren und damit unsichtbar machen.
In Antwort auf:Da ja nicht zugleich mit der Einführung des Mindestlohns alle anderen Löhne im unteren Bereich mit erhöht werden, wird dieser gestaucht. Damit rutschen zugleich immer mehr Lohnempfänger in den Mindestlohn.
Welche Löhne werden mit erhöht? Die, die unter dem Mindestlohn liegen (klar), oder die, die knapp darüber liegen (wieso?)?
In Antwort auf:Ökonomisch vernünftig - so habe ich Sinn verstanden, so leuchtet es mir ein - ist allein der Kombilohn.
Am besten, im Sinne von "mit den geringsten Ausweicheffekten", ist eine Kopfsteuer. Die Hochqualifizierten müssten dann zahlen, die Geringqualifizierten würden Gelder empfangen. Die Steuer wäre dann fix und durch den Bürger nicht veränderbar, so dass er keinen Anreiz hat zu versuchen, diese Steuer zu reduzieren.
Aber das ist natürlich nicht machbar. Die Steuer muss an das Einkommen gekoppelt werden (auch nur das ist ja vom Staat beobachtbar). In dem Fall gibt es aber wieder Ausweicheffekte. Zum Beispiel gibt es den Anreiz weniger zu arbeiten und damit mehr staatliche Transferleistungen zu erhalten. Der Effekt ist nicht mehr so krass, wie jetzt, wo man die "Wahl" hat Arbeitslos zu sein oder zu arbeiten und dann direkt eine große Summe an Steuern und Abgaben zahlen zu müssen. Es gibt diesen Sprung nicht mehr. Dafür aber, tritt der Effekt über die gesamte Bandbreite der "negativen Einkommenssteuer" auf. Auch der Kombilohn verzerrt- wenn auch vielleicht nicht so stark wie der Mindestlohn.
In Antwort auf:PS: Ach so, noch die Demütigung. Lieber Dirk, würde die wirklich empfunden werden? In einem Land, in dem jeder zu ergattern versucht, was ihm "zusteht"?
Viele Sozialhilfeempfänger würden den Kombilohn sicher mit Kusshand nehmen und sich keineswegs schlecht fühlen. Aber viele Menschen eben auch nicht. Und das sind Leute, die auch nicht von der Sozialhilfe leben wollen und stattdessen einem sehr niedrig bezahltem Job nachgehen. (In sofern ist auch das Argument mit dem "faktischen Mindestlohn" nicht ganz korrekt). Ich würde diesen Effekt nicht vernachlässigen wollen.
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