In Antwort auf:Eine "Schädigung der Volkswirtschaft" (wäre mal zu definieren, was das ist - aber nehmen wir praktischerweise mal einfach "weniger Wachstum") ist unabhängig von den Problemen einzelner Chefs. Sie entsteht dann, wenn sich bei den Aggregaten (Nachfrage, Angebot, Geld, Investitionen, Konsum etc.) etwas nachteilhaft verändert. Natürlich glaubt jeder, der mitten drin ist in der Front, dass sich das Schicksal der Schlacht bei Leuten wie ihm entscheidet - aber dennoch sind es Dinge wie Strategie (=Politik), Materialausstattung oder technischer Fortschritt, die es hinreichend determinieren.
Natürlich denkt jeder so. Ist ja auch so. Weil alle, die sich an dieser Front bewegen, um ihre Existenz kämpfen, wenn andere auch davon profitieren, um so besser.
In Antwort auf:Zitat M. Schneider Nun die Schädigung der Volkswirtschaft würde ich schon an nachlassendem Wirtschaftswachstum festmachen. Es ist sicherlich richtig, dass sich das Problem nicht an einem einzelnen Betrieb fest macht, an Branchen aber schon. Und dann sind wir wieder beim alten Problem, wo unserer beider Meinungen auseinander gehen.
Wenn Betriebe aufgrund der Überregulierung gar nicht mehr in der Lage sind sich so anzupassen wie es der Markt und eben zunehmend ein globaler Markt verlangt, dann hat das katastrophale Auswirkungen nicht nur für die Betriebe sondern eben für den betreffenden Staat, der damit gegebenenfalls seinen Know-how- Vorsprung gegenüber anderen Staaten einbüßt.
Ja, genau, nur rechts und links unserer Staatsgrenzen lacht man sich ins Fäustchen und hofft, daß wir noch recht lange so vor uns dahin dümpeln. Wieviele Groß-Aufträge aufgrund unsäglicher Bestimmungen ins Ausland vergeben wurden, ist sicherlich in keiner Statistik erfaßt.
In Antwort auf:Ein solches Problem haben wir zum Beispiel in Deutschland. Die Gründergeneration tritt zunehmend ab. 60 bis 70% der Betriebe (wohl gemerkt wieder der kleineren Betriebe) haben ihre Nachfolge nicht geregelt. Gründe, nicht etwa Dummheit oder Schlampigkeit, sondern aufgrund der Randbedingungen im Staat keine Bereitschaft von potentiellen Nachfolgern, eigene Kinder oder langjährige Mitarbeiter, den Betrieb weiterzuführen. Ich sage dazu, das sind die Folgen der Überregulierung in Deutschland.
Ja, lieber M. Schneider, wie denn auch? Bei ständig wechselnden Vorgaben und Gesetzen verbunden mit Eingriffen in die Firmenpolitik ist ja überhaupt nichts mehr planbar. Keine Konstante, an deren Rändern endlang mal hier oder dort verbessert wird. Nein, selbst die Vererbung einer Firma auf die Kinder ist mit größten Überlegungen verbunden, da auch hier keine klare Gesetzeslage erkennbar ist, an der man sich zukunftsorientiert halten könnte und durch unsere eifrigen "Verbesserer" wird es nicht übersichtlicher. Selbst wenn man voraussagen könnte, wann wer wann, welches Wahlgeschenk bekommen würde, nützt das nichts, denn auch das ist ein Jahr später Schnee von gestern.
In Antwort auf:Zitat Rayson Nicht alles für alle, aber offensichtlich entsprach das neue Angebot der Nachfrage. Wir wollen uns doch jetzt nicht plötzlich auf die Seite des eben Kritisierten schlagen und den Ausgang von Marktergebnissen als korrekturbedürftig ansehen? Oder ist gar nicht Regulierung das eigentliche Übel, sondern nur die Regulierung, von der man selbst nicht profitiert?
Man kann sie schon regeln, nur muss man eben mit unerwarteten Ergebnissen rechnen. Das ist ungefähr das, was Hayek mit der "Anmaßung von Wissen" meint und was man bei Dörners "Die Logik des Misslingens" nachlesen kann. Das sehen Volkswirte im Prinzip genau so.
Nein, ganz klar nein. Niemand wird mal eben so "mit unerwarteten Ergebnissen rechnen" dürfen. Dann kann er gleich seinen Hut nehmen. Dann ist jede Kalkulation für die Tonne. Da ist in der Planung alles, aber auch wirklich alles bedacht. Und das ist eben, lieber Rayson, der Punkt an dem Theorie und Praxis doch divergieren. So einfach ist es nicht zu händeln. Um ein Projekt fertig zu stellen, hat man in seiner Planung bestimmte verläßliche Firmen mit im Boot. Und zwar solche, denen man zutraut, große und vor allem finanzträchtige Projekte durchzuführen. Setzen wir mal ganz oben an, vielleicht in Millionen/Milliarden-Höhe. Die Stammbesetzung aus mehreren Firmen zur Durchführung des Projektes steht. Daraus wird dann irgendwie ein Mosaikbild. Brechen hierbei während der Bauphase diverse Steinchen aus, kann es in Katastrophen enden, die zum Schluß der bauausführenden Firma Schäden in mehrfacher Millionenhöhe beschert.
Ich denke, lieber M.Schneider, jetzt haben Sie doch mehr Zeit investiert als sie wollten. Aufschlußreich war es ganz sicher, Danke dafür. Für Ihre Projekte wünschen ich Ihnen "gute Mitarbeiter" und viel Erfolg.
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