Zitat von Frank2000 Die Gehälter waren wie sie waren, weil die Vertragspartner so entschieden haben. Ich denke aber, viele Menschen fragen sich zur Zeit, ob sie das noch zulassen wollen.
Das mag sein. Obwohl ich, lieber Frank, nicht sicher bin, ob diese Menschen von sich aus sich das fragen oder nicht vielmehr deshalb, weil ihnen das ständig von den Medien als Problem aufgetischt wird.
Aber wie auch immer - wenn diese Menschen sich das fragen, dann muß man ihnen erklären, daß es nicht ihr Recht ist, das zuzulassen oder nicht zuzulassen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer schließen einen Vertrag. Welche Vergütung sie vereinbaren, ist allein ihre Sache.
Zitat von Frank2000Zu 2. Es gibt ein Problem auf der Sach- und eines auf der Beziehungseben. Auf der Sacheben stellt sich die Frage, ob die Vertragsverhandlungen unter marktwirtschaftlichen Bedingungen abliefen. Wie wir wissen, sagt uns die Theorie, dass nur unter vollkommener Konkurrenz ein Preis optimal ist. Liegt dagegen ein Oligopol vor, kann es zu zusätzlichen Renten kommen. Wurde der Preis für die ökonomichen Eliten noch unter vollkommener Konkurrenz gebildet?
Ja, das sehe ich auch als die kritische Frage an. Gibt es Indizien für ein Oligopol?
Ich kann das nicht beurteilen. Soviel ich weiß, werden Vorstandsposten ja überwiegend durch die Vermittlung von Headhunters besetzt; oder über die persönlichen Kontakte und Kenntnisse, die man nun einmal auf diesem kleinen Markt der Spitzenleute hat.
Jeder Aufsichtsrat weiß, daß von den unternehmerischen Entscheidungen der Konzernspitze hunderte von Millionen, wenn nicht Milliarden an Gewinn oder Verlust abhängen. Einen falschen Mann für solch einen Posten anzuheuern kann also richtig teuer werden. Wenn man jemanden für den Richtigen hält, dann hat dieser umgekehrt logischerweise eine starke Verhandlungsposition. Vor allem dann, wenn er internationale Angebote hat und sich bei seinen Forderungen an den in den USA usw. üblichen Vergütungen orientieren kann.
Zitat von Frank2000Auf der Beziehungsebene führen zu große Gehaltsspreitzungen zu sozialen Spannungen. Da kann man auf- und niederhüppen und die böse Neidkultur beklagen - es IST nun mal so.
Ist das wirklich so, lieber Frank? Ich hatte ja schon in meinem letzten Beitrag danach gefragt. Gibt es in einer Firma wirklich Probleme, wenn der CEO, sagen wir, statt 1 Mio Euro im Jahr 3 Mio Euro verdient (das scheint eine realistische Grßenordngung zu sein)? Ich kann mir das nicht recht vorstellen; aber ich bin allerdings auch in dieser Welt nicht zu Hause.
Zitat von Frank2000 Tatsächlich gibt es Indizien, dass das Gehaltssystem bei den Investmentbanken geradezu gesellschaftsschädigend war. Wenn meine Informationen stimmen, dann bekamen die Investmentbanker nämlich eine volumenabhängige Vergütung - das zwingt die Investmentbanker ja gerade zu zu einem Überhitzen des Fianzkreislaufes. Außerdem haben wir inzwischen ein Problem mit virtuelem Geld. Die Zentralbanken haben zunehmend Probleme, die Geldmenge im Griff zu halten, weil ständig neue Fianzprodukte erfunden wurden, die aus dem Nichts Geldwerte zauberten. Diese virtuellen Werte führten dann aber zu realen Einkommen bei den Jongleuren...
Das, lieber Frank, leuchtet mir als Kritik ein. Nun müßten allerdings die betroffenen Unternehmen selbst ein Interesse daran haben, das zu korrigieren. Aber ich sehe ein, daß eine staatliche Regulierung ihnen das vielleicht erleichtern kann. Ich nehme an, es hängt viel davon ab, ob eigentlich dieser Markt für Spitzenmanager ein Anbieter- oder ein Käufermarkt ist.
Zitat von Frank2000Insgesamt wird man also auf meine Frage eine differenzierte Antwort geben müssen. Aber es liest sich doch viel plakativer, wenn ich das wie einen Wahlslogan formuliere, oder?
Ja. Und Sie sehen, daß Sie damit ja auch eine interessante Diskussion angestoßen haben.
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