das ist eine gute Frage. Ich habe mir diese Frage bisher noch nicht gestellt.
Ich vermute aber (ohne dazu wirklich Fakten zu kennen), dass das Fachwissen der Journalisten eine große Rolle spielt.
Als Beispiel sei die Debatte um Spekulationsverbote genannt. Wäre der Unterschied hauptsächlich die politische Agitation, dann würde ein Journalist von Bloomberg wohl zu einer anderen politischen Einschätzung kommen, als sein Pendant bei der SZ. Es gibt aber definitiv einen qualitativen Unterschied. Ich habe im Wall Street Journal und der Financial Times Kommentare zu diesem Thema gefunden, die mich schlichtweg sprachlos gemacht haben. Man merkt sofort, dass der Verfasser sich mit dem Thema auskennt. So etwas sucht man selbst in deutschen "Fachzeitungen" wie der FTD oder dem Handelsblatt vergebens, von Massenmedien wie der SZ o.Ä. ganz zu schweigen (die wiederum von der NY Times o.Ä. um Längen geschlagen würden). Ich vermute es liegt daran, dass man in anderen Ländern eher Leute mit einschlägiger Berufserfahrung für ein bestimmtes Ressort wählt. Zumindest kann man meist herauslesen, dass es sich um solche Leute handelt.
Die Auflage spielt aber sicher auch eine Rolle: Die Grenzkosten (also Kosten einer zusätzlich produzierten Zeitung) dürften gegen Null gehen, der Grenzgewinn dem Preis entsprechen, relevant sind dort wohl vor allem die Fixkosten. Das macht es für Zeitungen mit extrem hohen Auflagen auch leichter, "qualifiziertes" (=teures) Personal zu beschäftigen. Die Hindu Times habe ich bereits genannt, die passt da ganz gut ins Bild. ...auf Hochdeutsch (nachdem ich jetzt weiss, dass einige Leser hier mit dem Fachchinesisch nicht viel anfangen können): Ob ein Artikel 5000 mal oder 50 Millionen mal gedruckt wird, ändert nichts an dessen Herstellungskosten (die ja hauptsächlich die Vergütung des Verfassers und seiner Mitarbeiter/Vorgesetzten beinhalten). Eine höhere Auflage bietet den Zeitungen aber deshalb auch die Möglichkeit, gute Redakteure auszuwählen.
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