Lieber Llarian, lieber Rainer, lieber Thomas, lieber Dirk, lieber Martin,
ich stimme vollkommen mit Ihnen überein: Die Art, wie diese vermutete oder tatsächliche globale Erwärmung als Instrument zur Kontrolle immer umfassenderer Bereiche der Gesellschaft eingesetzt wird, ist nicht nur bedenklich, sondern alarmierend. Ich schreibe darüber ja auch immer wieder, u.a. in den Serien "Deutschland im Öko-Würgegriff" und "Überlegungen zur Freiheit".
Also, darin sind wir uns einig. Aber andererseits hat das alles ja nichts mit der wissenschaftlichen Frage zu tun, wie sich das Klima denn nun entwickelt.
Dazu gibt es nun einmal eine Mehrheitsmeinung der Fachleute, und die lautet, daß es eine globale Erwärmung gibt, und daß daran ein menschengemachter Treibhauseffekt einen wesentlichen Anteil hat.
Dieses Standard-Modell kann falsch sein; so, wie das Konzept des Äthers im 19. Jahrhundert. Meist aber sind Standard-Modelle nicht völlig falsch. Wie es hier ist, das wird allein die weitere Forschung zeigen.
Wie dem auch sei: Aus meiner Sicht rechtfertigt auch die mögliche, vielleicht wahrscheinliche Existenz einer menschengemachten globalen Erwärmung weder die jetzige Hysterie noch gar die Unterdrückung widersprechender Meinungen.
Eine rationale Reaktion wäre meines Erachtens, sich auf die globale Erwärmung einzustellen. Also, statt wie das Kaninchen auf die Schlange auf die Reduktion von CO2-Emissionen zu starren, sich zu überlegen, wo Deiche erhöht, welche Industriezweige angepaßt werden sollten usw.
Wobei natürlich vor allem auch die positiven Folgen viel mehr in den Blick genommen werden sollten. Wenn es in einem halben Jahrhundert in Hamburg so warm ist wie jetzt in München - was ist daran eigentlich so katastrophal?
Die ganze Menschheitsgeschichte ist eine Geschichte der Reaktionen auf Klimaänderungen. Man kann, wie Arthur Toynbee, durchaus die These vertreten, daß die kulturelle Evolution (von der biologischen ganz zu schweigen) überhaupt wesentlich durch die Herausfordernungen (challenges) vorangetrieben wurde, die solche Klimaänderungen bedeuteten.
Kurzum, ich finde, daß wir Kritiker dieser Hysterie und dieser Versuche zur Gesellschaftsveränderung uns viel zu sehr darauf konzentrieren, diese Klimamodelle in Frage zu stellen. Das sollte man meines Erachtens den Fachleuten überlassen.
Sondern wir, die wir keine Fachleute sind, sollten nach meinem Dafürhalten erstens gegen die Einschränkungen der Freiheit angehen, die von denjenigen, die die Freiheit schon immer einschränken wollten, unter dem Deckmantel der Klimaentwicklung betrieben werden; der überzeugte Anhänger einer kommunistischen Dikatur Wolfgang Harich ist da ja so etwas wie ein Guru gewesen.
Und zweitens brauchen wir endlich eine breite öffentliche Diskussion über den Umgang mit den Folgen einer globalen Erwärmung, statt so zu tun, als sei sie Harmageddon.
Herzlich, Zettel
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