Bei etwas klarem Verstand und ein bisschen Wissen ist es doch ganz klar, dass es sich hier nicht um statistische Wahrscheinlichkeiten handelt. Die von Ihnen zitierte Fußnote spricht auch für sich selbst:
In Antwort auf:7 In this Summary for Policymakers the following levels of confidence have been used to express expert judgments on the correctness of the underlying science: very high confidence at least a 9 out of 10 chance of being correct; high confidence about an 8 out of 10 chance of being correct. (See Box TS.1.1)
Nicht nur, dass der besetzte Begriff 'probability' vermieden, und stattdessen 'chance' benutzt wurde, es wird auch einigermaßen deutlich geschrieben, dass hier nur für 'policymakers' der Konsens der (beteiligten?) Wissenschaftler in eine griffige Zahl gefasst wurde. Das dumme oder perfide dabei ist, dass diese Zahl in Folge ein Eigenleben führen, und die dahinter liegende Aussage oder Nichtaussage in der öffentlichen Diskussion verschwinden wird.
Mir ist Aussage der 'confidence' schleierhaft: Heißt das, dass 9 von 10 'Experten' zum Urteil gekommen sind, dass die wissenschaftliche Grundlage, die zur Behauptung einer menschengemachten Erwärmung geführt hat, korrekt ist? Was soll das aber heißen? Zum einen ist dieser Konsens allein schon durch die Auswahl der 'Experten' beeinflussbar, dann arbeiten 'Experten' nicht völlig unabhängig voneinander, sondern beeinflussen sich gegenseitig. Weiterhin mag zwar die zugrundeliegende Wissenschaft zu '90%' korrekt sein, aber beispielsweise nicht vollständig, oder auch nicht korrekt in ein finale Aussage umgesetzt sein. Hier wird mit heißer Luft gehandelt, um zig-Milliarden schwere politische Entscheidungen zu steuern, oder - eben noch schlimmer - die Bevölkerung zu gängeln.
Wer von confidence schreibt, der sollte aus einem anderen Gebiet lernen: Die Erstellung von Softwareprogrammen kämpft mit einem vergleichbaren Grundproblem: Die Vorhersage von Fehlfunktion auf statistischer Basis ist nicht möglich. Soll Software zur Kontrolle sicherheitsrelevanter Funktionen eingesetzt werden, ist der Mechanismus, der die Sicherheit der Funktionalität kontrollieren soll 'Prozessmangement' (Designprozess), und verbalisiert wird das Ergebnis auch hier durch sogenannte 'confidence levels'. Der confidence level bei stringentem Prozessmanagement ist also höher, als bei weniger stringentem Prozessmanagement. Oder, wie ich vor längerer Zeit gelesen habe, wird in der Airbus-Industrie die Software zur Flugsteuerung nicht nur auf mehrere unabhängige Rechner verteilt, die sich gegenseitig kontrollieren, sondern wurde damals die jeweilige Software der einzelnen Rechner von völlig unabhängigen Teams entwickelt, die auch noch an unterschiedlichen Universitäten ausgebildet waren. Durch diese Maßnahme sollte der 'confidence level' dafür steigen, dass nicht die gleiche systematische Fehlfunktion zur gleichen Zeit in den parallel laufenden Rechnern erscheint. Ein absoluter confidence level, ausgedrückt in %, ist aber trotz allem wissenschaftlich nicht exakt. Darüberhinaus darf man aber nicht vergessen, dass sich auch mit dieser Methodik Denkfehler im Lastenheft (die Grundlage für alle Designteams) nicht gleichermaßen adressieren lassen.
Ich zitiere das Beispiel Software aus zwei Gründen:
1. Softwareerstellung hat in Komplexität, Methodik und Verbalisierung der Qualitätserwartung Parallelen zu den Aktivitäten der Klimaforscher. Wie Qualitäts-kontrolliert sind diese Aktivitäten, gibt es vergleichbare Methodiken? 2. Man sollte sich vor Augen führen, dass alle Klimamodelle auf umfangreichen Softwareprogrammen basieren. Meine Erfahrung aus der Arbeit an deutschen Hochschulen (interviewte / eingestellte Hochschulabgänger) lässt mich vermuten, dass die für Klimamodelle eingesetzte Software nicht unter einem der Flugzeugidustrie vergleichbaren Qualitätsmanagement erstellt worden ist, im Gegenteil: Es dürfte ziemlich lausig sein. Im Anschluss an den von dem IPCC zitierten confidence levels in Bezug auf die zugrundeliegende Wissenschaft wäre also die Frage nach dem confidence level in Bezug auf die eingesetzten Programme.
Nimmt man das für die Klimaforschung investierte Geld und die sich aus der Klimaforschung abzeichnenden Konsequenzen ist m.E. die Frage nach der Qualitätskontrolle mehr als berechtigt. Das sollte ein so griffiger 'confidnce' level nicht kaschieren dürfen.
Ansonsten bin ich mit Zettel: Wir sollten uns primär auf potentielle Folgen von Klimavariationen konzentrieren: Dazu gehören nicht nur Baumaßnahmen / -restriktionen in Flusstälern und Bergregionen. Dazu gehört auch ein Szenario, bei dem sich Sonneneinstrahlung und Windaufkommen reduzieren: Die Antwort auf gewaltige Vulkanausbrüche ist möglicherweise nicht die Solaranlage auf dem Dach, sondern Atomstrom. Erinnern sich die Panikmacher eigentlich noch an die von ihren Geistesverwandten im deutschen Fernsehen während des ersten Golfkriegs an die Wand gemalten Horrorszenarien? Dass die dortige Region wegen der brennenden Ölquellen in Dunkelheit, und die Temperatur um zehn Grad fallen würde? Bei einem starken Vulkanausbruch ist dieses Szenario zumindest für größere Regionen denkbar.
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