Zitat von john j Als Russland sich ins eine Schwaechephase in den 90er Jahren befand nutzte die NATO die Chance und schob sich mit den baltischen Staaten bis kurz vor St Petersburg vor. Plus Polen, Rumaenienn, Bulgarien etc. Russland, wieder ein bisschen erstarkt, wehrt sich gegen das, was es als Einbruch des Westens in seine Interessensphaere sieht.
Ich würde das, lieber John, etwas anders beschreiben: Die Nato "schob sich nicht vor" (wie hätte sie das machen sollen?), sondern die betreffenden Länder strebten aus freien Stücken, im eigenen Interesse, den Beitritt zur Nato an.
Sie taten das in der Tat, weil sie befürchteten, daß Rußland sie als seiner "Interessensphäre" zugehörig sehen und entsprechend als Vasallen behandeln würde ("Satelliten" sagte man zur Zeit der UdSSR).
Was mich wundert, lieber John, ist folgendes: Amerikanische Liberals - ich weiß nicht, ob ich Sie dazu rechnen darf, könnte es mir aber denken - argumentieren in Bezug auf Rußland, China, selbst den Iran so, wie Sie es jetzt tun: Mit Interessensphären und dergleichen.
Wenn es aber um die Politik Europas und vor allem der USA selbst geht, dann sagt man nicht: Mittelamerika gehört nun einmal zur US-Interessensphäre, also sollte man nicht aus allen Wolken fallen, wenn die USA dort militärisch intervenieren. Sondern dann wechselt man zu einer völkerrechtlichen, wenn nicht moralisierenden Betrachtungsweise.
Oder nehmen Sie das offensichtliche Beispiel des Irak. Dort haben sich die Staaten der Koalition weit völkerrechtsgemäßer benommen (es gab ja die Resolution, ich glaube, 1441; eine weitere war nur an Deutschland, Frankreich und Rußland gescheitert) als jetzt Rußland. Und trotzdem rief man "völkerrechtswidrig".
Und wo war denn da das Argument, der Irak gehöre (wegen der Bedrohung des Partners Israel, wegen der Gefahr einer Kooperation mit Terroristen usw.) nun mal zur US-Interessensphäre?
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