Zitat von john jIch argumetiere eigentlich nicht so weil ich die notion einer "Interessensphäre" fuer falsch und illegal halte. Aber ich sage auch dass Grossmaechte sich eben oft so verhalten und dass man seine Politik darauf abstellen sollte denn sonst gibt es Probleme.
Wenn ich Sie jetzt recht verstehe, dann sagen Sie: Europa hätte in Bezug auf Rußland nicht so blauäugig sein sollen, wie es war, sondern von vornherein damit rechnen müssen, daß Putin an die imperialistische Politik der Zaren und der Kommunisten anknüpft.
Da haben Sie meines Erachtens recht; und ich vermute, daß auch die meisten hier im Forum dem nicht widersprechen würden.
Insofern war die hitzige Diskussion dieses Nachmittags (während der ich leider offline war) vielleicht a bisserl einem Mißverständnis geschuldet.
Zitat von john jDas Resultat jedenfalls war ein gewatiger Imageverlust fuer die SU, die die US-Reaktion nicht eingeplant hatte und ihren Bluff zugeben mussten. Aehnliches koennte der NATO im Kaukasus widerfahren wenn man sich hier vorschnell auf eine Reaktion festlegt. Nur darum geht es mir hier.
Chruschtschow wollte damals das strategische Gleichgewicht zu Gunsten der UdSSR ändern; denn die auf Cuba stationierten Raketen hätten beim Anflug auf US-Städte und vor allem Stützpunkte des SAC eine so kurze Vorwarnzeit gehabt, daß eine Reaktion nicht mehr möglich gewesen wäre. Chruschtschow wollte das "Gleichgewicht des Schreckens" aushebeln und damit die USA tödlich bedrohen. Er glaubte sich das leisten zu können, weil er nach dem Treffen in Wien Kennedy für einen Feigling hielt.
Eine Parallele zur jetzigen Lage im Kaukakus kann ich nicht sehen. Mit dem Einmarsch nach Georgien bedroht Putin nicht die USA, sondern die Staaten des ehemaligen russischen Kolonialreichs. Und niemand in der Nato denkt an eine militärische Reaktion.
Sondern wenn man vernünftig entscheidet, dann sieht man in Rußland künftig den Gegner, der es nun einmal ist, und hilft den Staaten, die es bedroht. Durch Aufnahme in die Nato, sofern sie nicht schon Mitglied sind. Durch Militärhilfen, Waffenlieferungen, bilaterale Verträge wie jetzt mit Polen und Tschechien.
Zu glauben, man könnte mit einem aggressiven, von einem de-facto-Diktator regierten Staat anders umgehen hieße, lieber John, wirklich München 1938 wiederholen.
Zitat von john jUnd wenn man ein Land in ein Militaerbuendnis einladen will, sollten davon allen oder doch den meisten Mitgliedern ein Vorteil erwachsen damit es mit der Aufnahme klappt. Und das sehe ich im Fall Georgiens eben nicht.
Da haben Sie recht. Wäre die Nato Präsident Bush gefolgt, dann stünden die Russen jetzt nicht in Georgien. Bukarest im April - das war für Putin das Signal, daß er ungestraft würde zuschlagen können. Unmittelbar danach begannen nach dem, was jetzt berichtet wird (siehe den Artikel von Thom Shanker in der NYT), die Vorbereitungen für die jetzige Invasion.
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