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Zettel
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25.08.2008 16:07 |
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RE: Zitat des Tages: "Warum sollte Moskau warten?"
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Zitat von Jorad Ich muss trotz allem mal nachfragen: wie sollte die NATO denn "Krallen zeigen"?
Charles Krauthammer hatte vor einer Woche einige Vorschläge gemacht und schrieb in dem jetzigen Artikel dazu, daß nichts davon bisher von der Nato erwogen werde:
Zitat von Charles Krauthammer That's it. No dissolution of the G-8 (group of industrial democracies). No blocking of Russian entry to the World Trade Organization. No suspension of participation in the 2014 Sochi Winter Olympics (15 miles from the Georgian border). No statement of support for the Saakashvili government.
Remember: At issue is not military action, only measures -- painless for the West -- that would significantly affect Russia. In Soviet days, Russia didn't care because it was at the center of a self-enclosed autarkic system that included 15 Soviet republics, all of Eastern Europe and a collection of overseas colonies. With these all gone, post-Soviet Russia is infinitely more dependent on the international system. It has political/economic pressure points. Yet with Georgia occupied, its infrastructure stripped and its capital under siege, NATO pushed not one of them.
Zitat von Jorad (Ich bin kein Fan von uneingeschränkter Solidarisierung - das ist 1914 schonmal böse ausgegangen. Sry für den Vergleich ;))
No nd to aplgze! 
Sie haben recht, man kann durch Nibelungentreue leicht nach Wahlhall geraten. Aber was Krauthammer vorschlägt, ist ja deutlich unterhalb der Schwelle zur militärischen Intervention.
Die Gefahr, die Krauthammer sieht - und darin stimme ich ihm zu - ist, daß Putin seinen Test als gelungen ansieht. Er hat faktisch die Souveränität Georgiens beseitigt, das sich sehr auf westlichen Beistand verlassen hatte, und die Nato tut kaum einen Mucks.
Ein Mann wie Putin wird seine Einschätzung des Westens bestätigt sehen, der - jedenfalls in Gestalt der Nato - saft- und kraftlos ist. Exakt so, wie Hitler den Westen vor 1939 wahrgenommen hat.
Nein, Putin ist kein Hitler, das hatten wir ja schon. Aber die Situation ist insofern vergleichbar, als der erfolgreiche Ausgang der Operation Georgien ihm Appetit auf mehr gemacht haben dürfte.
Herzlich, Zettel
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