In Antwort auf:Maßstab 1:570.000; siehe die Legende links unten. Wenn Orte auf der einen Karte sind und auf der anderen nicht - hat man sie dann wohl auf der einen weggelassen oder für die andere erfunden?
der Maßstab ist auf einer papiernen Karte aussagekräftig. '1cm' auf dem Bildschirm hängt aber sehr stark vom Bildschirm ab. Deshalb zeigt google auch eine Referenzstrecke.
Da haben Sie recht. Solch eine Strecke gehört ja eigentlich zu einer guten Karte dazu.
Zitat von Martin
In Antwort auf:Es sei denn, sie standen bereits zum Angriff bereit und warteten nur auf ein Signal.
Wenn Popows Ausführungen die Gesamtlage richtig wiedergeben, dann war die Situation explosiv genug, um in Bereitschaft gestanden haben zu können.
Vielleicht können diejenigen etwas dazu sagen, die sich im Militärischen besser auskennen als ich. Als Laie stelle ich mir vor, daß es verschiedene Zustände der Alarmbereitschaft gibt.
Daß aufgrund von Spannungen, sagen wir, die Soldaten Ausgehverbot haben und Waffensysteme zum Einsatz vorbereitet werden.
Aber um innerhalb weniger Stunden einen Angriff zu starten, muß man - nach meinem laienhaften Verständnis - in einem ganz anderen Grad der Bereitschaft sein, der auch nicht lange aufrechterhalten werden kann. Im jetzigen Fall mußten die Panzer und Schützenpanzer, die Artillerie usw. aufgefahren sein, die Soldaten in Montur so bereit sitzen wie die Feuerwehrleute.
Zitat von Martin
In Antwort auf:Ja, das scheint die russische Version zu sein. Nur klingt sie mir märchenhaft. Nicht nur wegen des zeitlichen Ablaufs (siehe oben). Sondern weil mir das vorkommt wie zur Zeit Napoléons, als man noch keine Feindbeobachtung hatte: Da fährt der Herr Popow durch die Gegend, sieht mit großen Augen Panzer, denkt sich: Donnerwetter!, läßt sich nach Moskau durchstellen und macht Meldung. Und darauf startet der russische Generalstab einen Angriff!
Dass Popow das so gesehen hat schließt ja nicht aus, dass es andere Nachrichtenkanäle gab. Mit Sicherheit war der Aufmarsch schon längst von anderen Beobachtern gemeldet worden.
Wenn es ihn denn gab, zu diesem Zeitpunkt. Es ging mir aber auch mehr um diese fast treuherzigen Art, wie sowohl Popow als auch der Vizeaußenminister Karasin den Ablauf schildern.
Mir kommt das a bisserl so vor, als hätten die Russen sich überlegt, welcher Journalist wohl sich das alles erzählen läßt und es brav wiedergibt; es sich erzählen läßt, ohne offenbar nachzuhaken, wie und wann und warum denn nach russischer Version nun eigentlich die russischen Truppen nach Südossetien eingedrungen sind.
Robin hat darauf hingewiesen, daß auch in der Darstellung von Russia Today die Chronologie erst mit dem Morgen des 8. August beginnt.
Zitat von Martin
In Antwort auf:Und nicht nur das - sondern die Marine wird tätig, Poti, Gori usw. werden angegriffen. Es rollt ein Plan ab, von dem man doch den Eindruck hat, daß das alles sorgfältig vorbereitet war und nicht die spontane Reaktion auf einen Hilferuf bedrängter "Russen".
Da will ich nicht wiedersprechen. Es sieht m.M. nur danach aus, dass Saakaschwili als erster die Nerven verloren oder aber einfach seine Situation falsch eingschätzt hat.
Vielleicht war es so. Nur: Was zu tun hätte dann Saakaschwili eigentlich die Nerven verloren?
Sein Land war nicht angriffsbereit. Wo die Armeebrigaden standen, habe ich ja zitiert, aus der NYT. Die Russen standen - das unterstellen wir ja im jetzigen Szenario - Gewehr bei Fuß.
Was hätte er dann damit erreichen wollen, Tschinwali in Grund und Boden zu schießen und massenhaft ossetische Zivilisten zu ermorden? Daß das einen russischen Angriff nach sich ziehen würde, lag doch auf der Hand.
Und wie hätte es denn eigentlich nach der Einnahme von Tschinwali weitergehen sollen? Niemand hat bisher von georgischen Plänen berichtet, ganz Südossetien unter Kontrolle zu bringen, die dortige separatistische Verwaltung auszuschalten usw. Dazu hätte es doch der ganzen georgischen Armee bedurft, und die war ja noch nicht einmal an die Grenze verlegt worden; stand teils im Irak oder trainierte für den Einsatz dort.
Und was hätte Saakaschwili eigentlich mit den russischen "Friedenstruppen" in Südossetien machen wollen, wenn er wirklich das ganze Gebiet militärisch hätte zurückerobern wollen?
Also, dieser nächtliche "Angriff" auf Tschinwali wäre doch vom georgischen Standpunkt aus der reine Wahnwitz gewesen. Weil das eigentlich auf der Hand liegt, versucht die russische Propaganda Saakaschwili ja auch als halben Irren hinzustellen; nur dann wäre sein angebliches Handeln erklärbar.
Nun gut, das sind alles Plausibilitätsüberlegungen. Ausschlaggebend für mein (gegenwärtiges) Urteil, lieber Martin, ist es, daß der zeitliche Ablauf (nach meiner bisherigen Kenntnis) nicht so gewesen sein kann, wie die Russen es behaupten.
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