Dieses Messer rät als Daumenregel, dass man die Hypothese annehmen sollte, für die die wenigsten nicht überprüfbaren Annahmen notwendig sind. Dass das die Hypothese von der abchasischen Agression ist, das werden Sie mir schon vorrechnen müssen
Das verstehe ich jetzt nicht ganz, lieber Omni.
Es gibt seit mehr als einem Jahrzehnt abchasische Separatisten. Ob man ihren Guerrilla-Krieg Freiheitskampf oder Terrorismus nennt, ist natürlich eine Frage des Standpunkts.
Wenn ein Bus mit Georgiern, die wählen wollten oder sollten, beschossen wird (bzw. dort Granaten gezündet werden), dann ist die wahrscheinlichste Erklärung, daß das nicht die Georgier selbst gemacht haben, sondern ihre Gegner, also diese Separatisten.
Mal von diesem Vorfall abgesehen ist das aber ein interessanter Punkt, der mich schon lange beschäftigt: Die Versuchung, bei der Beurteilung von Fakten zu sehr das einfließen zu lassen, wovon man wünscht, daß es der Fall sei.
In der politischen Propaganda ist das natürlich das Übliche - der Propagandist will ja nicht herausfinden, wie etwas tatsächlich ist, sondern er will ein bestimmtes Bild, ein bestimmtes Urteil verbreiten.
Aber wir, die wir beoabachten und nicht propagieren, müssen uns doch Mühe geben, die Fakten unabhängig davon herauszufinden, wie gut oder schlecht wir finden, daß A oder B der Fall ist.
Ein Beispiel, das ich dazu immer wieder einmal nenne, ist die skandalöse Berichterstattung von "Spiegel-Online" über den Irakkrieg. Anschläge, Erfolge der Terroristen, amerikanische Niederlagen wurden breit berichtet. Erfolge der USA und der irakischen Regierung wurden verschwiegen.
In diesen Tagen wurde in der internationalen Presse gemeldet, daß im November die US-Verlust sowohl im Irak als auch in Afghanistan die seit Jahren niedrigsten waren.
Wären es die höchsten gewesen, dann wäre das eine Top-Meldung nicht nur in "Spiegel-Online".
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