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Zitat von Zettel Nur ist diese Argumentation für den Anhönger von Intelligent Design eine Petitio Principii. Sie setzt, würde er sagen, das voraus, was ja gerade strittig ist - daß geeignete Bedingungen ausreichen, um Leben entstehen zu lassen. Daß die Evolution zwangsläufig in Richtung auf immer mehr Intelligenz verläuft.
Und da, lieber Zettel, beißt sich die Katze in den Schwanz. Das glauben nämlich so manche Evolutionsanhänger (die im übrigen sonst glühende Atheisten sein mögen) auch. Nur dass da keine Teleologie in Form eines Schöpfers angenommen wird, sondern das Survival of the Fittest nicht als Folge einer blinden Evolution, sondern sozusagen als wirkmächtiges Prinzip (ebenfalls petitio principii!). Interessanterweise sind das oft diejenigen, die am meisten auf die Intelligent Design-Theoretiker schimpfen.
Ich meine, auch den späten Dennett so interpretieren zu können, wenn er die Evolution als treibende Kraft für die Entstehung von Intentionalität (bzw. in seinem Verständnis: von dem, was wir dafür halten) annimmt.
Zitat von Dennett We may call our own intentionality real, but we must recognize that it is derived from the intentionality of natural selection, which is just as real--but just less easily discerned because of the vast difference in time scale and size. So if there is to be any original intentionality--original just in the sense of being derived from no other, ulterior source--the intentionality of natural selection deserves the honor. What is particularly satisfying about this is that we end the threatened regress of derivation with something of the right metaphysical sort: a blind and unrepresenting source of our own sightful and insightful powers of representation.
http://ase.tufts.edu/cogstud/papers/evolerr.htm
Auch wenn die Selektion "blind and unrepresenting" ist, ist sie doch als Prinzip "derived from no other" - Thomas von Aquin würde sagen: göttlich , in dem Sinne, dass sie keine zureichende Erstursache hat. Natürlich wird Dennett mit gutem Grund bestreiten, dass diese Interpretation eine Möglichkeit darstellt. Aber trotzdem, man sieht, wenn es in Richtung Philosophie geht, sind die Ideen gar nicht so weit auseinander. Manchmal denke ich wirklich, es werden nur andere Sprachspiele benutzt.
Gruß Petz
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