ich hatte in Erinnerung, diesen Beitrag von Ihnen nur halb oder nur zu einem Viertel beantwortet zu haben und mir drum vorgenommen, noch einmal darauf zurückzukommen. Angemerkt hatte ich nur etwas zum linken Verständnis von Kunst. Aber Ihnen geht es ja mehr um Kunst und (demokratische) Öffentlichkeit.
Zitat von Meister PetzTendenz 2: Die Liberalisierung der Gesellschaft führt zum kulturellen Mittelmaß.
Was wollen wir unter "Mittelmaß" verstehen, lieber Meister? Kunst ist überall und zu allen Zeiten ganz überwiegend Mittelmaß - was natürlich tautologisch ist, denn wenn das Außerordentliche das Übliche wäre, dann wäre es ja eben auch das Mittelmaß.
Fragen wir also, wann es Leistungen gibt, die über das Mittelmaß herausragen. Das scheint überwiegend in kurzen Zeitspannen so zu sein, in denen sich auf eine eigenartige Weise künstlerische Höchstleistungen in einem bestimmten geografischen Bereich häufen. Das perikleische Zeitalter in Athen, das Zeitalter Ciceros in Rom, das Elisabethanische Zeitalter in England, das Zeitalter des Sonnenkönigs in Frankreich, Deutschland zwischen ungefähr 1770 und 1830, das Paris des Fin de Siècle, die Zwanziger Jahre in Berlin usw.
Es sind oft Zeiten nach Kriegen, oft Zeiten zwischen Kriegen, in Athen zwischen den Perserkriegen und dem Peloponnesischen Krieg, das Fin de Siècle zwischen 1870/71 und 1918 usw.
Ist das nun alles in der Moderne, in unserer liberalen Gesellschaft anders als in feudalen, in klerikal bestimmten Zeiten? Ich kann das nicht sehen, lieber Petz. Natürlich sind uns aus frühren Zeiten nur die Höchstleistungen überliefert; das Mittelmaß ist untergegangen. Aber ich wüßte eigentlich keine Kunstgattung, in der nicht in allen Gesellschaftsformen solche Phasen der Höchstleistung vorgekommen wären.
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