Zitat von GorgasalMein Erklärungsansatz ist eher, dass Journalisten mit vorgefassten Meinungen an die Sache herangehen (etwas anderes ist dem Menschen auch nicht möglich) und entsprechend Informationsquellen bevorzugen, die die eigene Sicht der Dinge bestätigen. Plakativ: SPON liest Daily Kos, aber nicht Instapundit.
Täten sie das wenigstens, lieber Gorgasal! Mein Eindruck ist, daß sie sich meist aus den Agenturen bedienen. Dann gibt es da noch Marc Pitzke, der mit einem Journalisten so viel zu tun hat wie ein Rhinozeros mit einem Eichhörnchen. Und manchmal noch Gregor Peter Schmitz, der vergleichsweise fair schreibt, aber wenig informiert zu sein scheint.
Sie mögen mit Ihrer Diagnose völlig recht haben. Aber was sind das für Journalisten, die nach persönlichem Gusto auswählen, statt professionell zu prüfen, a) was die Fakten sind und b) ob sie wichtig genug sind, in ihrem jeweiligen Medium mitgeteilt zu werden?
In der Redaktion von "Spiegel- Online" (ich mag die Abkürzung SPON nicht, die hat so was von einem Alleinstellungsmerkmal, wie die Großschreibung des "Spiegel" als SPIEGEL) sitzen im Augenblick mehr als fünf Dutzend Redakteure. Mehr, als der gedruckte "Spiegel" in seinen Glanzzeiten in den fünfziger und Anfang der sechziger Jahre hatte. Und die bringen es nicht mal fertig, jemanden dafür abzustellen, sich um die US-Wahlen so zu kümmern, daß ein professionelles Ergebnis herauskommt?
Zitat von GorgasalWenn nun SPON Organe als Vorlage verwendet, die möglicherweise selbst nicht ganz ausgewogen sind, dann wird hier selektiv gefiltert, bis das Endergebnis mit der Realität vielleicht nicht mehr weitgehend übereinstimmt.
So wird es wohl sein. Aber es ist eben ein jämmerlicher Zustand für das größte Nachrichtenportal Deutschlands, das neuerdings sogar in CNN wirbt.
Zitat von GorgasalIch nehme an, dass Europa Anfang November vom Wahlausgang negativ überrascht sein wird: mehr Stimmen für McCain als erwartet. Das mag für einen Sieg McCains reichen oder nicht, auf jeden Fall wird es die landläufige negative Meinung der Europäer von den USA bestärken, was dann möglicherweise wieder zu weiterer Filterung von Nachrichten führt, und so weiter ad infinitum.
Ja, so sehe ich das auch, lieber Gorgasal. Ein Sieg Obamas ist wahrscheinlicher als ein Sieg McCains, das habe ich immer so gesehen und auch am Beginn der Serie über die Wahlen geschrieben. Aber ausgeschlossen ist nicht, daß McCain gewinnt. Und ein Erdrutschsieg für Obama wird es nicht werden.
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