In Antwort auf:Hegel schlug die Volte, einfach auch das Ding an sich zum Produkt des Geistes zu erklären.
Das tat er eben nicht. Er argumentierte im Gegenteil, daß sich in Kants "Ding an sich" nichts denken, da es sich als Jenseits alles Erscheinenden gar nicht fassen lasse, also ein Bezug auf es, in welcher Form auch immer, schlechterdings sinnlos sei. Die neuere analytische Philosophie gibt ihm - in weiten Teilen - Recht darin, daß das Reich des Begrifflichen unbegrenzt ist und es so etwas wie begriffsunabhängige Faktizität nicht gibt. Darüber hinaus würde ich sogar behaupten wollen, daß es Hegel war, der, Inkonsequenzen des Kantischen Systems beseitigend, das Kantische Projekt fortführte, während Schopenhauers Philosophie mehr oder weniger auf einem simplen Analogieschluß basiert, nämlich der Übertragung des vermeintlich in uns als "Willen" erkannten Dings an sich auf die gesamte Erscheinungswelt. Wo Sie allerdings Recht haben: Schopenhauer schreibt eingängiger. Das aber nur deshalb, weil uns die Sprachspiele der philosophischen Debatte des Deutschen Idealismus völlig fremd geworden sind, während die Schopenhauer-Lektüre nicht allzuviel Hintergrundwissen erfordert. Ein schlechtes Deutsch würde ich daher Hegel und Fichte nicht unterstellen wollen; sie waren nur genötigt, eine der Sache angemessene Sprache zu finden, die daher genauso unkonventionell ausfallen muß wie die Philosophie, die sie ausdrückt.
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