In Antwort auf:Auch von Schopenhauer gibt es einen Dialog - über die Religion -, den ich sehr empfehlen kann.
Ja: der Text ist wirklich genial ... mit das Beste, was in den letzen 150 Jahren an Religionskritik geschrieben wurde (m.M.n. besser als der "harte anti-Theismus" eines heutigen Dawkins, da Schopenhauers Kritik durchaus auch differenzierte, agnostische Elemente enthält ) Der Text ist übrigens online frei zugänglich und voller Schopi-Leckerbissen wie dem folgenden:
"Die Philosophie hat, als eine Wissenschaft, es durchaus nicht damit zu thun, was GEGLAUBT werden soll, oder darf; sondern bloß damit, was man WISSEN kann. Sollte nun Dieses auch etwas ganz Anderes Seyn, als was man zu glauben hat; so wäre selbst für den Glauben dies kein Nachtheil: denn dafür ist er Glaube, daß er lehrt was man nicht wissen kann. Könnte man es wissen; so würde der Glaube als unnütz und lächerlich dastehn; etwan wie wenn hinsichtlich der Mathematik eine Glaubenslehre aufgestellt würde."
Aber das ist ein andere Diskussion... Zum eigentlichen Thema "Sprache in der Philosophie":
In Antwort auf: Es geht. Jeder könnte es, glaube ich. Es ist nur mühsam. Und bei Hegel - siehe die Diskussion mit Gomez - scheint mir, daß er sich undeutlich ausdrückt, weil er nicht die Zeit oder die Lust oder die Kraft hatte, einen einfachen Text zu schreiben. Clare et distincte.
Stimmt genau. Schopenhauer (und Popper) gehen in ihrer Kritik sogar noch einen Schritt weiter: demnach ist nicht immer nur fehlendes schriftstellerisches Talent für die verschwurbelten sprachlichen Auswüchse verantwortlich, sondern es werden diese ganz bewusst eingesetzt: als ideologisches Erziehungsmittel oder ganz einfach um nichtvorhandene Tiefe vorzutäuschen ... und dabei in perfider Weise die menschlich Neigung auszunutzen, von der Komplexität der Form auf die Qualität des Inhalts zu schliessen.
"Kaum war man genoetigt zu erkennen, dass das Dunkle nicht immer sinnlos sein muss, schon fluechtete sich das Sinnlose in das Dunkel..."
Zusammenfassend könnte man die Autoren diesbezüglich vielleicht grob in drei Kategorien unterteilen: A) bedeutender Inhalt wird so klar wie möglich ausgedrückt (z.B. Schopenhauer, Descartes). B) Bedeutender Inhalt der aber aus Mangel an schriftstellerischem Talent und oder Disziplin unnötig kompliziert ausgedrückt wird (Beispiel: Kant) und schliesslich C) Unbedeutender Inhalt mit durch komplexe Form bewusst vorgetäuschter Bedeutsamkeit (Beispiel: "Postmoderne" wie Derrida etc. ).
Was Hegel betrifft schwanke ich noch zwischen B) und C)
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