Um Himmels Willen, da habe ich mal eine Woche keine Zeit und finde jetzt gleich mehrere Antworten! Na dann antworte ich mal, zeitlich versetzt in mehreren Teilen.
In Antwort auf:Nein, das Ding an sich ist bei Kant nicht "die Behauptung einer nicht wahrgenommenen Welt".
Mag sein, aber so liest ihn Hegel. Oder, um genauer zu sein: Ich glaube, Hegel stößt sich weniger an Kant, dem er sehr viel verdankt, sondern eher an der Verflachung des Kantianismus zu seiner Zeit. Und da mag ihm das Jonglieren mit einem "Wahren" und einem "Urwahren" (offensichtlich Abkünftlinge von "Erscheinung" und DaS), wie es sich bei Reinhold und Jacobi findet, so sauer aufgestoßen sein, daß er seine Differenz zu Kant da wohl überbetonte.
In Antwort auf:bei der von Hegel abglehnten adequatio intellectus et rei
Das glaube ich nicht. Im Gegenteil: Aus dieser adequatio macht Hegel ja eine Identität, wenn auch freilich Entgegengesetzter.
In Antwort auf:Entweder ist auch das Ansich ein Produkt des Geistes. Oder es existiert unabhängig von ihm, dann ist es ein Ding an sich in Kants Sinn. Da Hegel das zweite ablehnt, muß er das erste meinen.
Da habe Sie völlig Recht. Aber daraus folgt ja nicht, daß es sich um die Konstruktion meines Geistes handelt, dem das Objekt nur ausgesetzt ist. Denn das Objekt ist genauso abhängig vom Subjekt wie umgekehrt.
In Antwort auf:Es haben sich keine Gegenstände in Luft aufgelöst, sondern Annahmen haben sich als falsch erwiesen.
Für mich ist beides identisch. Übrigens haben sich die "Gegenstände" schon längst in Luft aufgelöst, buchstäblich. Wir gebrauchen sie nur noch, weil wir uns in der Alltagssprache, die ja viele Elemente einer primitiven Metaphysik hat, gut mit ihnen zurechtfinden.
In Antwort auf:Ich fürchte, in meiner verbleibenden Lebensspanne gibt es so viel Interessanteres, daß ich wohl nicht noch mal meine Nase intensiv in den Hegel stecken werde.
Das kann ich Ihnen nicht verübeln. Ich halte die Phänomenologie ihres Aufbaus, ihrer Methode und der Sprache wegen, welche diese Methode zwingend verlangt, für unlesbar (Lesen im Sinne des konzentrierten Nachvollziehens einer Folge von Argumenten). Ich glaube nicht einmal, daß es sinnvoll ist, dies Werk im Philosophiestudium als Seminar anzubieten. Das ist nur was für langwierige Forschungsvorhaben. Warum ich dieser Ansicht bin, darauf komme ich in Antwort auf Ihren Folgebeitrag zurück.
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