es ist mir bewußt, daß vieles von dem, was Egon Friedell in der Kulturgeschichte der Neuzeit überholt ist. Unkritisch darf man ihn nicht lesen. Wenn man das weiss, entdeckt man einen Meister der deutschen Sprache. Als ich im September in Wien war, habe ich natürlich neben den Gräbern von Gustav Mahler in Grinzing (und sehr vielen anderen) auch das schlichte Grab von Egon Friedell aufgesucht. Es ist auf dem evangelischen Friedhof zu finden, der zwischen dem Zentralfriedhof und dem neuen jüdischen Friedhof liegt. Es war ein überwiegend regnerisch-trüber September in Wien. Da wundert man sich über die geistige Grundströmung nicht mehr, die damals in Wien herrschte. Diese Ringsstrassenarchitektur ist in den ersten Tagen sehr beeindruckend, aber sind Sie länger dort und erleben Wien bei wenig schönen Wetter, merken Sie, daß die Stadt auch erdrücken kann. Dann erleben Sie Melancholie und Schwermütigkeit, nicht so sehr bei sich selbst, aber bei ihrer Umwelt.
Auch die Kulturgeschichte Griechenlands sollte man nicht vergessen.
Bei Oswald Spengler geht es mir anders. Das Buch habe ich seit Jahrzehnten, oft zu ihm gegriffen und Passagen in ihm gelesen, aber eigenartig, nie hat es mich in sich gezogen, so daß ich es nicht mehr aus der Hand legte. Oswald Spengler scheint immer noch Menschen zu faszinieren. Ein Kolumnist der Asia Times nennt sich Spengler. Diesen Spengler lese ich häufiger als Oswald Spengler.
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