Zitat von Thomas Paulials einer meiner Freunde damals bei der von der DDR betriebenen S-Bahn arbeitete, bekamen sie periodisch bedruckte Bögen, aus denen einzelne Sätze ausgeschnitten und in das Fahrdienstleiterhandbuch eingeklebt werden mußten. Heute würde man sowas als Update bezeichnen.
Hübsch! Ausschneidebogen à la Sozialismus.
Zitat von Thomas PauliDa der Leim jedoch grauslig war, fielen ihm beim Aufschlagen des Buches hunderte von Sätzen entgegen (gesammetles Schweigen?)
Jetzt verstehe ich endlich den Sinn der Redensart "einen Satz fallenlassen".
Zitat von Thomas PauliIch weiß nicht, wie das heute so ist, aber die schiere Akkumulation von Vorschriften kann schon deren Beachtung schlicht verhindern.
Ihre Beachtung in dem Sinn, daß kaum jemand sie kennt. Aber der gute - der Karriere machende - Verwaltungsmensch zeichnet sich eben durch den Ehrgeiz aus, das alles zu kennen.
Ich habe, wie gelegentlich schon erwähnt, ja ein paar Jahrzehnte lang mit solchen Verwaltungsmenschen zu tun gehabt. Und war in gewisser Weise von ihrem Denken fasziniert. Sie leben in dieser Welt der Vorschriften. Und manche setzen ihren Ehrgeiz darein, sich sozusagen möglichst elegant darin zu bewegen.
Man hat also irgendeinen Wunsch - sagen wir, ich möchte Mittel für einen bestimmten Zweck einsetzen, für den sie eigentlich nicht vorgesehen waren - und bespricht das mit dem Zuständigen. Der antwortet, wenn er kooperativ ist, daß er prüfen werde, ob das "geht". Er vertieft sich dann in die Vorschriften und meldet sich irgendwann wieder, um mir freudig zu melden, daß er einen "Weg gefunden" hat.
Der Weg besteht darin, daß man die Sache unter bestimmte Vorschriften subsumiert, an die bisher niemand gedacht hatte; daß man Vorschriften miteinander kombiniert, sie in einem neuen, überraschenden Sinn interpretiert usw.
So ist es, wenn der Betreffende kooperativ ist. Natürlich kann er auch auf dieselbe Weise abschmettern, was er abschmettern will.
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