Leider bin ich nicht ganz überzeugt von Zettels These eines zivilisierteren Umgangs miteinander in den USA. Heutige Belege: Brad DeLong und Paul Krugman. Beides Professoren der Wirtschaftswissenschaft, beides prominente Mainstream-Blogger, beide sehr kritisch gegenüber der Bush-Regierung und den Republikanern.
DeLongs verbalen Brechdurchfall ("malevolent, immoral, and destructive thugs") hatte ich im Thread "Von Bush zu Obama (1): Warum hat Obama gewonnen?" bereits verlinkt: http://delong.typepad.com/sdj/2008/11/normal-politics.html (Ich habe gerade gesehen, dass ich dort den Link vergessen hatte - ist jetzt eingebaut.)
Paul Krugman hingegen erklärt:
Zitat von Paul Krugman[F]or the past 14 years America’s political life has been largely dominated by, well, monsters.
Und dabei bezieht er sich nicht auf die demokratische Mehrheit im Kongress.
Wie gesagt, das ist nicht der pathologische Rand der linken Blogosphere. Das ist nicht Daily Kos. Das sind Professoren in Berkeley (DeLong) bzw. Princeton (Krugman), beides nun wahrlich keine Hinterwäldlerunis. DeLong war Deputy Assistant Secretary des Department of the Treasury unter Clinton. Krugman hat dieses Jahr den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften bekommen.
Ich schätze, mit solchen Aussagen hätte Wamba beide von diesem Forum geworfen.
Wenn zwei dermaßen hochkarätige Wissenschaftler einen solchen Haß versprühen, dann mache ich mir Sorgen. Sie tragen damit eine Argumentationsweise in die Mitte der Gesellschaft, die mir körperliche Übelkeit verursacht. Sie sprechen damit dem politischen Gegner explizit die Menschenwürde ab.
Und die ersten Kommentare auf den jeweiligen Seiten stimmen ihnen vollkommen zu.
So wenig ich die Zeit in letzter Zeit schätze - ich habe noch nie in einem Artikel dort oder auf einem Blog bei zeit.de gelesen, jemand sei ein "Monster".
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