Zitat von ZettelGysi zum letzten Vorsitzenden der SED zu machen (...), war ein letzter schlauer Schachzug der DDR-Machthabenden vor derem Ende. Das war ungemein weitblickend. Wie Gysi plötzlich Vorsitzender werden konnte, obwohl noch nicht einmal Mitglied des ZK, geschweige denn des Politbüro, ist meines Wissens immer noch unaufgeklärt. Er war ein wichtiger Vertrauensmann des ZK, natürlich. Aber trotzdem war sein Aufstieg sensationell.
Das ist ja eine schöne Verschwörungstheorie!
Leider eben nicht, lieber str1977. Ich wüßte gern, was zwischen dem 3. Dezember 1989, als Gysi in den Arbeitsausschuß zur Vorbereitung des außerordentlichen Parteitags der SED kam, und seiner Bestimmung zum Vorsitzenden der SED am 9. Dezember passiert ist.
Der Sonderparteitag fand erst am 16. und 17. Dezember statt; er kann es also nicht gewesen sein, der Gysi zum Vorsitzenden gewählt hat.
Wurde Gysi vom ZK der SED "gewählt"? Ich habe darüber bisher nichts gefunden.
Wenn ja, wie kam das ZK dazu, jemanden zum Vorsitzenden zu machen, der bisher in dieser Partei keine Funktion als die eines einfachen Mitglieds gehabt hatte? Wieso wurde er Vorsitzender und nicht Generalsekretär, wie seine Vorgänger? Wer hat wann die Parteistatuten entsprechend geändert?
Das MfS hat es in der Wendezeit bekanntlich fertiggebracht, seine Agenten in die Spitzen fast aller Parteien einzuschleusen - Ibrahim Böhme in Führung der SPD, Lothar de Maizière in die Führung der CDU, Wolfgang Schnur in die Führung des "Demokratischen Aufbruchs".
Aber wie gesagt, ich habe leider, was Gregor Gysi angeht, keine Verschwörungstheorie.
Und erinnere (auch mich) bei dieser Gelegenheit daran, daß man nicht gut daran tut, über Gregor Gysi etwas zu schreiben, das man nicht ganz, ganz gerichtsfest beweisen kann.
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