Zitat von Friedel B.Dass Sabine Bätzing zu den im Alltag häufig ausgesprochen nervenden Leuten mit fest eingebautem Erziehungsauftrag gehört, ist übrigens mit besonders schöner Deutlichkeit dem unter der URL http://www.epd.de/sozial/sozial_index_59752.html nachzulesenden Interview mit dem Evangelischen Pressedienst zu entnehmen ("Auch Eltern, die ganz normal Alkohol konsumieren, wollen wir daran erinnern: Ihr seid Vorbilder! Kinder orientieren sich an Vorbildern, ob das die Eltern sind, Lehrer oder Jugendbetreuer in einem Verein. Wir Erwachsenen sollten uns diese Vorbildfunktion öfter bewusst machen. Das gilt besonders für die Weihnachtsfeiertage, wenn die Familie zusammen ist").
So etwas sagte früher vielleicht der Pfarrer (wahrscheinlich sagt er es auch heute noch), und man kann es in jedem beliebigen Erziehungs- Ratgeber lesen. Es ist ja auch nicht falsch, und warum sollen diejenigen, deren Amtes es ist oder die uns ihren Rat verkaufen wollen, es nicht immer wieder sagen.
Nur, wie in aller Welt kommen wir Steuerzahler dazu, jemanden dafür zu bezahlen, daß er uns mit solchen Trivialitäten traktiert? Die Administration soll administrieren. Das soll sie gut machen; für mehr bezahlen wir sie nicht. Allenfalls den Bundespräsidenten bezahlen wir auch für schöne Worte.
Zitat von Friedel B.Dennoch: Nichts gegen eine wissenschaftliche Untersuchung der Enge des Zusammenhangs zwischen Bierpreis und Alkoholismus. Möglicherweise wird sie Überraschendes ergeben. Während meines Pilgerwegs durch Spanien etwa habe ich zu meiner Freude erfahren, dass in den Kneipen dieses sympathischen Landes ein halber Liter Bier im Mittel zwei Euro und vierzig Cent kostet; torkelnde und lallende Jünger des Gambrinus sind mir jedoch trotz dieses erfreulichen Umstands nirgendwo begegnet.
Das ist auch meine Meinung. Heroin ist bekanntlich etwas teurer als Alkohol, und das hindert Süchtige nicht, es sich zu leisten. Weil sie eben Süchtige sind.
Dort, wo Wein billig ist - in klassischen Weinländern wie Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien zum Beispiel - , wird er zwar reichlich, aber von den meisten Konsumenten ohne Kontrollverlust genossen. Das jedenfalls ist mein Eindruck (wie auch der Ihre in Bezug auf das Bier in Spanien).
Wenn man das genauer erforschen will (vermutlich ist es allerdings längst erforscht) - warum nicht?
Dann sollen die betreffenden Forscher einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einreichen, oder bei sonst einem Drittmittel- Geber; zweckmäßigerweise im Forschungsverbund mit Kollegen aus anderen EU-Ländern. Die Drogenbeauftragte Bätzing mag sich, wenn sie denn Geld dafür in ihrem Etat hat, an der Finanzierung dieser Forschung beteiligen. Schaun wir mal, was rauskommt.
Zitat von Friedel B.P.S. Handelt es sich eigentlich bei der häufig zu hörenden und (u.a. auch in dem erwähnten Interview) zu lesenden Formulierung "an Weihnachten" um einen "leisen, schleichenden Anglizismus" ("at Christmas") oder ist sie eine mundartliche Besonderheit?
Ich vermute eher das Letzere, lieber Friedel B. Jedenfalls ist mir als Hessen "an Weihnachten" schon aus meiner Kindheit geläufig, als die Anglizismen noch selten waren.
Ich vermute auch einen klitzekleinen Bedeutungsunterschied. "An Weihnachten" schneit es zum Beispiel. "Zu Weihnachten" schenken wir der Oma selbstgehäkelte Topflappen.
Herzlich, Zettel
PS: Wenn Sie mit einem Ihrer schönen, ermutigenderden Beiträge in aller Herrgottsfrühe einen Forumstag eröffnen, dann freut mich das simmer besonders. Frohes Fest!
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