Zitat von LlarianUnd genau das ist das Problem, lieber Zettel. Sie setzen hier ihre Definition und ihr Verständnis des Begriffes Droge ein und folgern daraus den Rest. Aber genau dieses Verständnis muss nicht das richtige sein.
Zur Definition habe ich eben, lieber Llarian, etwas in Antwort auf Gorgasal geschrieben.
Zitat von LlarianDas witzige ist, dass ich in der Schlussfolgerung vollkommen mit Ihnen übereinstimme, vielleicht sogar darüber hinaus gehe, denn ich meine, dass der Staat sich nicht in die Genussmittel seiner Bürger einmischen sollte. Nur subsumiere ich unter Genussmittel eben auch den Begriff Droge. Alkohol ist für mich ganz selbstverständlich eine Droge, das Rauchen übrigens ebenso.
Ich habe darüber, lieber Llarian, ziemlich viel nachgedacht und manche Diskussion geführt. Meine Position ist a bisserl kompliziert, vielleicht auch inkonsequent. Mal wieder ein Produkt meines liberal-konservativen Vermittlungsausschusses:
Grundsätzlich hat sich nach meiner Auffassung der Staat nicht einzumischen, wenn wir als freie Bürger entscheiden, was wir konsumieren und welches Risiko wir damit eingehen. Das spräche für die völlige Freigabe aller psychoaktiver Substanzen.
Aber dagegen sprechen zwei Argumente, ein pragmatisches und ein philosophisches.
Das pragmatische Argument: Solange weltweit Rauschgifte illegal sind, führt jeder Alleingang eines Staats nur dazu, daß er zu einem Eldorado für Junkies aus aller Welt wird, daß er zu einem Eldorado für die Drogenmafia wird, daß er Kriminalität geradezu einlädt. Das wäre töricht. Weltweit wird sich aber eine Legalisierung nicht durchsetzen lassen, auch nicht von Cannabis.
Das philosophische Argument: Selbstverantwortlichkeit setzt zwingend Willensfreiheit voraus. Wer süchtig ist, der hat aber seine Willensfreiheit in Bezug auf die Sucht eingebüßt. In der Regel ist dieser Verlust allmählich; man kann also rechtzeitig bremsen. Bei Opiaten wird dieser Zustand aber schnell erreicht, weil sie tief in den Stoffwechsel des Gehirns eingreifen. Sie sind gewissermaßen eine Attacke auf die Autonomie des Individuums. Deshalb fällt diese hier als Kontrollinstanz aus.
Der Mechanismus ist in einem gewissen formalen Sinn dem des HIV vergleichbar: Dieser greift das Immunsystem an, das sonst vor Virenattacken schützt. Opiate greifen die Willensfreiheit an, die sonst vor dem Mißbrauch von psychoaktiven Substanzen schützt.
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