In Antwort auf:Wenn tatsächlich die Vereinbarungen schon unter Dach und Fach sind, dann würde das allerdings bedeuten, daß bereits die Regierung Bush sie ausgehandelt hat und daß die Russen nicht den Preis gezahlt haben, den Friedman annimmt. Dann ist seine Analyse zwar interessant, aber doch im Kern daneben.
(Ich gehe davon aus, dass es "... Preis bekommen haben ..." heißen sollte.)
Guten Tag,
ich würde sagen, dass die Analyse daneben liegt, weil die Preise in dem angenommenen politischen Handel - russische Einflusssphären gegen Nachschubrouten nach Afghanistan - völlig falsch eingeschätzt werden.
Die russischen Einflusssphären wären ein gigantischer Preis, würden einen Vertrauensbruch gegenüber Georgien und Ukraine bedeuten und den geopolitischen Einfluss der VSA mindern.
Dem stehen ein paar Nachschublinien gegenüber, die es der NATO ein wenig erleichtern, die aber keineswegs existentiell sind. Der deutsche Nachschub findet ohnehin über Russland statt, vielleicht könnte man das ausbauen, man könnte den Weg über Pakistan aufwendiger schützen, man könnte mehr einfliegen... es sind sicherlich viele Optionen denkbar. Was den Preis noch stärker drückt ist die Tatsache, dass Russland ein enormes Eigeninteresse am Erfolg in Afghanistan hat. Die wollen gewisslich nicht, dass ihr Nachbarland von Islamisten übernommen wird. Damit haben die in Tschetschenien schon genug Probleme.
Schließlich ist noch zu bedenken, dass der NATO-Einsatz dort mit Zustimmung und Beteiligung der VN stattfindet. Ohne die Resolutionen im einzelnen zu kennen, aber Russland dürfte wohl zur Unterstützung völkerrechtlich verpflichtet sein, zumindest ließe sich über die VN auf Russland Druck machen.
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