Zitat von Zettel Weder in der Weimarer Republik noch anfangs in der Bundesrepublik gab es dergleichen. 1961 gab es erstmals schriftliche Vereinbarungen zwischen der CDU und der FDP. ... Das war aber nichts, was mit den heutigen Konvoluten vergleichbar wäre (der aktuelle Koalitionsvertrag hat 130 Seiten!).
Diese Regelungswut, dieses Mißtrauen gegenüber dem Partner, das sich in solchen Werken manifestiert, dieser Versuch, damit die Arbeit des Parlaments zu präjudizieren - das hat sich erst viel später entwickelt.
Aber, aber. Argumentieren Sie nun mit dem Umfang? Das ist nun etwas anderes als ihr vorheriges "Koalitionsverträge" sind was neues (und da alles Schlechte Neue mit Rot/Grün begann war natürlich 1998 das erste Mal. Die ist der Grund für ihre Vermutung.)
Nein, Koalitionsvereinbarungen gab es schon immer, auch wenn man sie nicht niedergeschrieben hat. Die FDP war nach der ersten Koalition schon ziemlich ungehalten über Teilbereiche der Adenauerschen Politik. Natürlich hat das Aufkommen von geschriebenen Verträgen etwas mit Mißtrauen zu tun - und parallel dazu mit der relativen Stärke der Koalitionsparteien (ein wesentlicher kleiner Partner wird sich so absichern wollen, aber bei faktisch gleicher Stärke wie in einer großen Koalition gibt es mehr Konfliktpunkte, die geregelt werden wollen.)
Man kann das auch in Beziehung setzen zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen einer zunehmenden Verrechtlichung. Gerade die Politik leidet unter dieser und unter Forderungen der Verwissenschatlichung (wozu ich in einem anderen Thread noch etwas schreiben wollte, aber noch nicht dazu gekommen bin.)
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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