Für diesen Artikel habe ich mich ein wenig im Parteiensystem Israels kundig gemacht und dabei mit Staunen erfahren, daß so kleine Parteien wie zum Beispiel die Nationale Union (4 von 120 Sitzen) ihrerseits aus vielen, noch kleineren Parteien bestehen (in diesem Fall Moledet, Hatikva, Eretz Yisrael Shelanu und einem Teil der Tkuma). Auch der Likud (immerhin wahrscheinlich 27 Sitze) ist eigentlich keine Partei, sondern ein Block aus mehreren Parteien.
Ist diese Vielfalt, ja Zersplitterung eine nationale Eigenheit Israels, in dem Einwanderer aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten Kulturen aufeinandertreffen? Liegt es an der traditionellen jüdischen Kultur der Meinungsvielfalt und des Meinungsstreits?
Mag sein. Vor allem aber ist es das Elend des Verhältniswahlrechts. Eines Wahlrechts, das auf der Vorstellung basiert, Demokratie bedeute, daß an der Führung der staatlichen Geschäfte möglichst viele Meinungen beteiligt sein sollten.
Ich halte das für ganz und gar irrig. Demokratie bedeutet aus meiner Sicht, daß das Volk die Regierungsgewalt auf Zeit an einen von mehreren Bewerbern vergibt und sie ihm wieder entziehen kann, wenn er einen schlechten Job macht. Es kann sie ihm deshalb entziehen, weil die Konkurrenz bereitsteht, die Geschäfte zu übernehmen. Und solange er sie hat, wird er durch eine starke Opposition im Parlament daran gehindert, seine auf Zeit verliehene Macht zu mißbrauchen.
Zwei Bewerber genügen dazu, also eine Oppositionspartei. Das ideale Parteiensystem ist das Zweiparteiensystem. Alles darüber hinaus ist von Übel.
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