Zitat von Hajo... und selbst an sich unpolitische Formate, wie etwa der Tatort, hemmungslos zur "Volkserziehung" verwurstet werden. Da bleibe ich doch lieber bei dem Affen der Kriminalfälle löst und zestrittene Paare wieder zusammen bringt, wie "Unser Charly"... Es ist einfach traurig was dort gesendet wird.
Da sprechen Sie ein wichtiges Thema an, lieber Hajo. Ob es nun eine bewußte Gramsci-Taktik ist oder einfach nur der Eifer, die eigene politische Anschauung unter die Leute zu bringen - jedenfalls sind ja inzwischen Unterhaltungssendungen in einem Maß mit "Weltanschauung" aufgeladen, daß einen der kalte Graus packen kann.
Es ging los mit der "Lindenstraße", die sozusagen alles an politische Correctheit abarbeitet, was gut und teuer ist.
Allerdings habe ich die seit Jahren nicht mehr gesehen. Krimis sehe ich inzwischen auch eher selten, aber ich lese die Programmhefte: Die Bösen sind in der Regel irgendwelche finsteren Umweltverschmutzer, Ausbeuter, Geschäftemacher. Das Kapital eben. Die Opfer sind bevorzugt die Kleinen Leute, Ausländer, arme, ausgebeutete Frauen usw. Mich ärgert diese politische Tendenz derart, daß mir der Spaß am Krimi vergeht. Also schalte ich erst gar nicht ein.
Als Gegenbeispiel empfehle ich den guten alten "Kommissar", der immer Sonntags Abends auf 3Sat läuft. Da bekommt man ein realistisches Bild von der Gesellschaft der siebziger Jahre. Es werden durchaus Mißstände vorgeführt; aber in allen Milieus, und wer der Gute und wer der Böse ist, weiß man nie im Vorhinein. Damals war das TV ungleich weniger politisiert als heute.
Heute dagegen ist es ja schon so weit, daß man die alten DDR-Krimis vom "Polizeiruf 110" wiederholen kann, und keinem fällt auf, daß das pure Agitation ist.
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