Zitat von C.Da ich eine Ungläubige bin, übernehme ich keine Interpretation des Mohammedanismus, ich stelle lediglich fest, was die derzeitige dominierende Lehrmeinung ist und habe dazu in den letzten zehn jahren in verschiedenen Foren hunderte von Beiträgen verfasst mit konkreten Quellenangaben.auch halte ich mich nicht für völlig inkompetent, da ich einige Jahre auch unerkannt in einem mohammedanischem Forum mitgeschrieben habe und dort sicherlich keine "islamistische" Position übernommen habe.
Natürlich können wir die Augen die Augen verschließen und die vorligenden Informationen einfach negieren, sie als überzogen halten, zu Einzefällen erklären oder feststellen, dass sie nichts mit dem "Islam" zu tun haben, dass es sich hier um Fehlinterpretationen handelt, dass alles ganz anders ist, weil wir ja einen netten Taxifahrer kennen, auf den das alles nicht zutrifft.
Das bestreite ich doch alles gar nicht, dear C.
Aus meiner Sicht zeigt es, welchen Einfluß der Islamismus auf in Europa lebende Moslems gewonnen hat. Die Gründe haben wir ja im Anschluß an den sehr interessanten Aufsatz von Jörg Lau schon im Ansatz diskutiert. Es wertet das Selbstbewußtsein auf, wenn man sich moralisch über die anderen erhebt. Man gewinnt nicht nur überhaupt eine Identität, sondern eine, die Stolz und Arroganz erlaubt.
Es ist ja nicht selten, daß eine nationale oder religiöse Minderheit radikalen Ideen zuneigt. Unter den Sudetendeutschen hatten zum Beispiel die Nazis einen großen Anhang.
Die Gefahr, die davon ausgeht, dear C., bestreite ich ja auch gar nicht und will ich nicht herunterspielen. So wenig wie die Gefahr, die davon ausgeht, daß in den islamischen Ländern aufgrund von deren Zurückgebliebenheit der Islamismus Zulauf hat.
Wenn Leute wie Murat Kurnaz nach Pakistan oder Afghanistan reisen, um sich dortigen Islamisten anzuschließen, dann verbindet sich das eine mit dem anderen - die Radikalisierung von Moslems in Deutschland und der Islamismus in diesen Ländern.
Sicherlich muß man auch innerhalb des Islamismus noch einmal differenzieren. Nicht alle sind potentielle Mörder. Das ist wie bei der extremen Linken nach 1967. Da gab es welche, die den Sozialismus mehr oder weniger gewaltlos einführen wollten, und es gab die Mörder der RAF.
Also, in all dem sind wir uns (vermutlich) weitgehend einig. Wovon ich nicht überzeugt bin, daß ist nur, daß der Islamismus des 20. und 21. Jahrhunderts identisch ist mit der Religion Islam.
Wie immer wieder gesagt - ich kenne diese Religion nicht. Aber ich weiß doch, daß sie in der Geschichte in vielen Formen existierte, die wenig Ähnlichkeit mit dem heutigen Islamismus hatte. Ich sehe doch, daß sie heute in Ländern wie der Türkei, in Malaysia und Indonesien in Formen existiert, die wenig Ähnlichkeit mit dem Islamismus haben.
Musharraf ist ein Moslem, aber sicherlich kein Islamist. König Abdullah von Jordanien ist ein Moslem, aber sicherlich kein Islamist. Präsident Mubarak ist ein Moslem, aber sicherlich kein Islamist. In Ägypten sitzen die Mitglieder der Moslem-Bruderschaft im Gefängnis, sofern man ihrer habhaft wird. Musharraf, Abdullah und Mubarak waren/sind durch Islamismus bedroht; wie auch die Führungen der Länder des Maghreb.
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