Zitat von LlarianProblem, aber es ist ein wichtiges Problem, denn genauso wie die Kommunisten den Begriff Demokratie missbrauchen, missbraucht der Islam den Begriff der Religion.
Nur wenn man den naiv-eingeschränkten Religionsbegriff der evangelischen Kirchentage benutzt ;-)
Religion ist erst einmal fast wertneutral die Bezeichnung für eine Glaubenslehre, die muß jeder friedfertig noch gut sein. Es gab/gibt ja auch Religionen, wo Menschenopfer zum offiziellen Programm gehören, ich würde also auch die krasseren Islam-Varianten nicht als "Mißbrauch" bezeichnen, aber sehr wohl als abzulehnen.
In Antwort auf:Man kann den Begriff so weit auslegen, dass jeder noch so hirnverbrannte und verbrecherische Mist als religiös bezeichnet werden muss, Rassismus, Nationalisozialismus, Fachismus, all das passt prima unter Religion, wenn mans nur geschickt genug formuliert.
Im Prinzip ja - aber das heißt ja noch nicht, daß deswegen die Beschränkungen durch die übrigen Grundrechte wegfallen. Wenn irgendwelche "Neuheiden" unter Berufung auf die Freiheit der Religionsausübung nach GG einen Kohlkopf opfern wollen - bitte sehr. Aber eben keine Jungfrauen.
In Antwort auf:Das ist eine sehr westliche Herangehensweise, die davon ausgeht, dass Menschen einen Glauben freiwillig annehmen.
Jein. Selbstverständlich gibt es gewaltsame "Bekehrung", gerade der Islam ist da das Paradebeispiel. Aber mit Gewalt alleine hätte Mohammed seine Armeen nicht zusammenbekommen - erst einmal mußte er Anhänger finden, die seine Ideen inhaltlich überzeugend fanden.
In Antwort auf:Ich glaube der heutige Erfolg des Islam kommt gerade daher, dass seine Spiritualität quasi nichtexistent ist. Politischer und kultureller Druck sind erheblich wirkungsvoller als der Versuch einen Menschen von einer nicht beweisbaren metaphysischen Vision zu überzeugen.
Ich will jetzt nicht noch die Definition von Spiritualität diskutieren - aber die spirituelle Komponente ist auch im Islam stark vertreten.
Das sieht man doch gerade bei der Re-Islamisierung in Westeuropa. Die Türken in Deutschland waren doch schon viel weiter vom Islam weg als heute. Und die Hardliner hatten hierzulande nicht die politischen Druckmittel wie im Iran oder in Saudi-Arabien, um diese Leute wieder zur strengen Richtung zurückzuführen. Das ging nur über inhaltliche Überzeugung - man hat gerade den Verlierertypen eine Lehre angeboten, mit der sie ihr Selbstwertgefühl aufbessern konnten.
In Antwort auf:
In Antwort auf: Das bedeutet, daß eigentlich alle drei "Buchreligionen" überhaupt nur tolerierbar und im modernen Leben akzeptabel sind, wenn man sich deutlich von einer wörtlichen Interpretation der Schriften verabschiedet.
Das verstösst zentral gegen islamische Lehre.
Selbstverständlich. Und es verstößt auch zentral gegen christliche Lehre! Auch ein gläubiger Christ kann heute nur GG-konform leben, wenn er eine ganze Reihe von christlichen Schriftstellen schlicht ignoriert. Was natürlich eigentlich nicht geht, wenn man die Bibel für DIE göttliche Offenbarung hält. Siehe z. B. Lev 25.44:"Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind"
Ein gläubiger Christ darf z. B. in Ausübung seiner Religionsfreiheit den Sabbat heiligen. Für sich persönlich. Aber er darf die Bibel in Ex 25.2 nicht wörtlich nehmen:"Wer an diesem Tag arbeitet, soll sterben."
Genauso wie eben Muslime eine ganze Reihe von Mohammeds Forderungen heute ignorieren müssen - und das wollen die Islamisten natürlich nicht.
In Antwort auf:Wieso obskur ?
Weil die Islamisten über die wirklich im Koran stehenden Knackpunkte noch weitere Sachen dazuerfunden haben. Z. B. ist es m. E. obskur, aus den eher vagen Bekleidungsforderungen Mohammeds die Pflicht zur Burka abzuleiten.
In Antwort auf:Warum landet man eigentlich immer wieder dabei, dass alle Religionen friedlich interpretiert werden können ?
Siehe oben, das ist natürlich die naive Kirchentagsphilosophie. Eine ganze Reihe von Religionen ist von vorne weg überhaupt nicht friedlich. Da brauchen wir doch nur in die eigene Vergangenheit schauen. Man weiß nicht sehr viel über die Details der germanischen Religion - aber sie war auf jeden Fall zutiefst unfriedlich.
In Antwort auf:Und mal ganz generell: Wenn man den Islam von all dem befreite, was mit unserem Werteverständnis kollidiert, also Gewalt, Sexismus, Rassismus und noch diverse andere Dinge, dann bleibt da nicht mehr viel.
Dann bliebe halt eine ähnliche "habt Euch alle lieb und helft Euch" Grundeinstellung übrig, die das moderne europäische Christentum kennzeichnet. Mit etwas anderen, historisch gewachsenen, Ausführungsdetails.
Das ist möglich, das gibt es auch (z. B. beim Reform-Islam der Aleviten) - aber das ist halt (noch?) nicht mehrheitsfähig bei den Muslimen.
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