Zitat von GorgasalDie Bibel erhebt gar nicht den Anspruch, wortwörtliche (!) Offenbarung Gottes zu sein
Das stimmt natürlich, es gibt da einen klaren Unterschied zur Koran-Rezeption (was man auch am Übersetzungsverbot des Islam sieht). Gebildeten Theologen im Christentum war auch immer klar, daß eine Interpretation nötig ist.
Dennoch kann eine Interpretation den Text nicht negieren. Wenn Gott laut Bibel fordert, gewisse Leute sollten bei Regelverstößen getötet werden, dann ist das schon recht klar. Und wenn dann die moderne Theologie (zumindestens der großen christlichen Richtungen) diverse Problem-Passagen aus dem AT kurzerhand als obsolet und vom NT ersetzt deklariert, dann ist das eigentlich recht willkürlich. Denn andere Passagen (z. B. die 10 Gebote) werden immer noch ganz wichtig genommen. Wenn christliche Fundis das alles für Glaubensabweichung halten, haben sie von der reinen Logik her recht.
Naja, das würde ich nicht ganz so sehen. Abweichungen vom AT wurden erstens heiß diskutiert (Beispiel die Heidenmission des Paulus, Beschneidung und dergleichen) und aus dem Evangelium und Apostelgeschichte heraus begründet. Wobei ich Ihnen zustimme, dass das AT für christliche Theologen eine harte Nuss ist (und Zettel würde die christliche Interpretation des AT möglicherweise wieder als "Augenwischerei" ansehen...) - ich lese mich gerade wieder durch das AT, das ist nicht einfach.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
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