In Antwort auf:Deshalb sind meines Erachtens die Frage des Lebens im All und die Frage inelligenter Lebewewesen zwei ganz verschiedene Dinge. Daß es auf irgendwelchen Exoplaneten Leben gibt, erscheint mir hochwahrscheinlich. Daß es intelligentes Leben à la Mensch gibt, nicht unbedingt.
Das es irgendwo und irgendwann im Universum mindestens eine zweite Erde mit intelligenten Leben gibt, erscheint mir doch sehr möglich. Bei 10 hoch 20 Sonnen keine Überraschung.
Vielleicht. Aber wie gesagt - der Mechanismus der Evolution als solcher wirkt nicht unbedingt in Richtung mehr Intelligenz.
Oder anders gesagt: Daß der Mensch so ausnehmend intelligent geworden ist, liegt an einer Reihe von Zufällen; wenn man die jeweiligen Wahrscheinlichkeiten multipliziert, dann könnte ein sehr, sehr kleiner Wert herauskommen:
Waldbewohnende Brachiatoren verlieren aufgrund einer Klimaänderung (vermutlich von nicht umweltbewußten Göttern verursacht) ihr Habitat. Das hätte eigentlich ihr Aussterben bedeuten müssen, denn in der Savanne, die übrigblieb, konnten sie weder in Bäumen hangeln noch sich von Früchten ernähren. Aber sie schafften es,
-- von Pflanzenfressern zu Jägern zu werden - die einzigen Jäger, denen physisch fast alle Voraussetzungen dazu fehlen. Keine Schnelligkeit, kein Raubtiergebiß, keine Klauen. Nur die nach vorn gerichteten Augen mit überlappenden Blickfeldern hatten sie aus der Zeit, als sie beim Hangeln à la Tarzan den Ast treffen mußten, also Tiefensehen brauchten
-- von Vierbeinern zu Zweibeinern zu werden, so daß sie in der Savanne weiter gucken und schneller laufen konnten
-- der Sozialstruktur der Horde die Paarbindung überzustülpen, die bei Primaten ganz unüblich ist. Man wurde in diesem Punkt sozusagen zu Pinguinen (fast)
-- dadurch die Hälfte der Horde, nämlich die Frauen, weitgehend für die Aufzucht des Nachwuchses freizustellen; denn der Papa ernährte dank der Paarbindung die Familie
-- was es wiederum ermöglicht, daß der Mensch noch als Embryo auf die Welt kommt; noch Jahre nach der Geburt unfähig, sich selbständig durchs Leben zu schlagen
-- was wiederum ein Hirnwachstum ermöglichte, das sonst unmöglich gewesen wäre, weil ein Baby mit einem so großen Kopf nicht durch den Geburtskanal gepaßt hätte.
Und so fort, lieber Pentas. An jeder dieser Anforderung hätte die weitere Evolution des Menschen scheitern können, ja eigentlich müssen. Es war eine Serie schier unglaublicher Zufälle, die uns hervorgebracht hat.
Ob es das noch einmal irgendwo anders im All gegeben hat - man weiß es nicht, wie Dittsche sagt (heute 23.30, WDR).
Zitat von PentasDie interessante Frage für uns Menschen ist ob es in unmittelbarer Nähe zur Erde jetzt intelligentes Leben gibt. Das könnte man entdecken und vielleicht auch damit kommunizieren. Diese Wahrscheinlichkeit könnte fast Null sein.
Sie ist sicherlich äußerst gering. Übrigens auch wegen des Zeitfensters. Menschen können jetzt seit gerade einmal hundertzehn Jahren überhaupt Funksignale erzeugen und empfangen. In einer Qualität, die den Austausch mit den vermutlich nächsten Planeten (einige zig Lichtjahre entfernt) ermöglichen würde, erst seit ein paar Jahrzehnten. Und wir brauchen als Partner eine Zivilisation, die sich nach Milliarden Jahren der Evolution just jetzt auf diesem Level befindet!
Hinzu kommt, daß der Funkverkehr doch a bisserl mühsam wäre. Sie schicken mit, sagen wir, dreißig Jahren ein Signal in Richtung Planet GJ 581 c, einen besonders nahen Exoplaneten. Wenn es ankommt, sind Sie fünfzig. Nehmen wir an, die GJler antworten sofort. Dann sind Sie siebzig, wenn sie die Antwort bekommen. Und vermutlich tot, wenn ihre Antwort auf die Antwort bei den Empfängern eintrifft.
Irgendwie sind die Dialoge hier auf der Erde doch etwas flüssiger.
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